Essen. . In Amerika ist der Baumgeist Lorax eine Kultfigur in den Kinderstuben. Jetzt kommt Dr. Seuss’ pelziges Öko-Geschöpf als Animationsfilm in die Kinos. Nah am Buch, aber als Trickfilm nicht der ganz große Wurf. Dazu ist der Film zu lärmig und zu unglaubwürdig.

Er ist das gute Gewissen des Waldes, und also tritt der Lorax auch gleich in Erscheinung, als ein junger Mann seinen ersten Baum fällt. Eindringlich warnt der Lorax, wie wichtig Bäume für Mensch und die Tier sind, aber der junge Mann will die Welt verändern mit dem Stoff, der sich aus Bäumen gewinnen lässt. Also holzt er alle Bäume ab und der Lorax entschwindet gen Himmel.

Viele Jahre später macht sich der Junge Ted auf den Weg, um einen Baumsamen zu ergattern und so die Liebe eines Mädchens zu gewinnen. Ted lebt in der Stadt Thneedville, wo alles künstlich ist und die Luft zum Atmen so knapp ist, dass sie in Flaschen verkauft wird.

Teds Ziel ist der Once-ler (ein nicht übersetzbarer Name), der in der Ödnis vor Thneedville lebt und den letzten verbliebenen Baumsamen hütet. Zwei Zeitebenen spielen damit einander zu in diesem sympathisch gemeinten 3D-Animationsfilm des Studios, das vor zwei Jahren „Ich – Einfach unverbesserlich“ schuf. Diesmal verfilmte man eine Vorlage des Kinderbuchautors Dr. Seuss (1904-1992), der in Amerika eine moralische und geschäftliche Institution ist.

Eng an der Vorlage

Wer ein Seuss-Buch verfilmt, muss sich ganz eng an die Vorlage halten. Keine gute Idee in diesem Fall, denn der Titelheld Lorax redet viel, tut aber nichts; der Once-ler sitzt auf einem Samen, den er auch gut selbst hätte einpflanzen können. Und Bäume sehen hier aus wie Lollipops aus der Zuckerwattemaschine.

Alles ist sehr bunt verpackt und mit lärmigen Songs untermalt in diesem Synthetik-Märchen, das als Botschaft für die Natur so glaubwürdig ist wie ein Umweltprospekt aus Las Vegas.