Halle. Prominente Schützenhilfe für Günter Grass: Der Präsident der Akademie der Künste verteidigt den Literaturnobelpreisträger, der wegen eines Israel-kritischen Gedichts viel Kritik einstecken musste. Während seine Kritiker Grass antisemitische Gedanken vorwerfen, spricht Staeck von “Meinungsfreiheit“.
Der Präsident der Akademie der Künste, Klaus Staeck, hat den Literaturpreisträger Günter Grass gegen die Kritik an seinem Israel-kritischen Gedicht in Schutz genommen. "Man muss ein klares Wort sagen dürfen, ohne als Israel-Feind denunziert zu werden", sagte Staeck der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" vom Donnerstag.
"Die reflexhaften Verurteilungen als Antisemit finde ich nicht angemessen." Grass habe "das Recht auf Meinungsfreiheit auf seiner Seite" und nur "seiner Sorge Ausdruck verliehen". Diese Sorge teile er "mit einer ganzen Menge Menschen".
Grass hatte am Mittwoch mit seinem jüngsten Gedicht "Was gesagt werden muss" harsche Kritik auf sich gezogen. Darin wirft er Israel vor, mit seiner Iran-Politik den Weltfrieden zu gefährden. Er warnt zudem davor, dass die "Atommacht Israel" das iranische Volk "auslöschen" könnte. (dapd)