Dortmund. .

Es ist eine Auszeichnung, über die sich Telekom-Chef René Obermann sich nicht freut: Er wurde vom Verein Deutsche Sprache zum „Sprachpanscher des Jahres“ gewählt. Grund dafür sind die vielen englischen Begriffe auf der Homepage - beispielsweise bei den Tarifen.

Der Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann ist vom Verein Deutsche Sprache zum „Sprachpanscher des Jahres“ gewählt worden. „Die Deutsche Telekom hat ihre Kunden über Jahre hinweg mit englischen Sprachimporten verärgert“, sagte der Vorsitzende des Dortmunder Sprachvereins, Walter Krämer, am Freitag zur Begründung. Nahezu alle Tarife des Unternehmens hätten englische Namen.

Nahezu alle Tarife hätten englische Namen, so Krämer weiter: Sie heißen Weekend Flat, Entertain Comfort, Call & Surf Comfort oder Call & Surf Mobile Friends . „Jugendliche lockt die Telekom mit der CombiCard Teens und den Telekom Extreme Playgrounds“, kritisiert der Sprachschützer.

Mit Obermann erhielt nach Ron Sommer zum zweiten Mal ein Telekomchef den Negativpreis.

Mehr Verantwortung für die deutsche Sprache

Auf Platz zwei und drei landeten diesmal Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider. Schröder prägte unter anderem den Ausdruck Equal-Pay-Day. Mit der Wahl des Sprachpanschers will der VDS die deutsche Sprachgemeinschaft dazu bringen, mehr Verantwortung für ihre Sprache zu übernehmen.

Der Verein Deutsche Sprache hat rund 34.000 Mitglieder und wählt seit 1997 einen „Sprachpanscher des Jahres“. Dabei werden Personen oder Institutionen mit dem Negativpreis gewürdigt, die aus Sicht des Vereins unnötigerweise englische Begriffe verwenden. Zu den bisherigen Preisträgern zählen auch der Vorsitzende der Geschäftsführung der Ruhr.2010 Fritz Pleitgen, Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel oder der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger von der CDU. (ddp, dapd)