Köln. . Die Terroranschläge vom 11. September jähren sich zum zehnten Mal. Das ZDF zeigt eine zweiteilige Dokumentation über die Folgen. Es drängt sich die Frage auf: Gibt es überhaupt noch etwas, das noch nicht besprochen wurde?

Die Bilder der Terroranschläge vom 11. September 2001 werden in den nächsten Wochen wieder vermehrt über die Bildschirme flimmern. Vielleicht wird es mehr Filme denn je geben. Zum zehnten Jahrestag war das zu erwarten. Trotzdem drängt sich die Frage auf: Gibt es überhaupt noch etwas, das noch nicht besprochen wurde? Neue Erkenntnisse? Andere Ansätze?

Das ZDF analysiert in der zweiteiligen Dokumentation „Nine Eleven – Der Tag, der die Welt veränderte“ am 1. und 2. September (22.15 Uhr und 23.30 Uhr) die Folgen und die Auswirkungen der Terroranschläge auf die Politik und die Menschen weltweit. Der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen und die Autorin und Reporterin Souad Mekhennet haben sich Ende Januar auf die Reise begeben, um alle Seiten zu Wort kommen zu lassen: Pakistan, Afghanistan, Marokko, Polen und die USA.

Autoren arbeiten seit zehn Jahren zusammen

Sie haben mit führenden Politikern, Kommandeuren und Behördenchefs gesprochen. Pervez Musharraf, der ehemalige Präsident Pakistans, äußert sich ebenso wie Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ehemalige Verteidigungsminister der USA, Donald Rumsfeld. Die Journalisten Theveßen und Mekhennet arbeiten seit zehn Jahren zusammen und sammelten Thesen über die Hintergründe der Anschläge und deren politische Folgen. Für diese suchten sie Gesprächspartner, die diese stützten oder widerlegten.

Sie gehen der Frage nach, wo Wahrheiten verschwiegen, Menschenrechte verletzt wurden. Dafür reisten sie unter anderem nach Polen, um mit dem ehemaligen Premierminister Leszek Miller über die Folterungen zu sprechen, die angeblich an Terrorverdächtigen vorgenommen wurden. In Pakistan sprachen sie mit einem Mitglied der Taliban.

Im zweiten Teil weisen die Autoren nach, dass der Irakkrieg schon lange vor dem 11. September 2001 geplant war. Donald Rumsfeld gibt es im Interview unumwunden zu. „Das ist zwar nicht ganz neu“, sagt Theveßen, „aber wir werfen noch einmal einen anderen Blick drauf“. Die Dokumentation gibt außerdem einen Ausblick darauf, wie sich das Konzept von Krieg in den vergangenen zehn Jahren verändert hat. Was Geheimdienste, Special Forces und Drohnen für eine Rolle spielen. Und auch die aktuellen Aufstände in den arabischen Ländern haben ihren Platz in der Dokumentation gefunden.

Der Film kommt nicht ohne die schrecklichen Bilder vom 11. September aus

Um ein breites Publikum anzusprechen, haben sich die Macher für einen schnellen Schnitt, dramatische Musik und eine Mischung aus aktuellen Interviews, Archivaufnahmen und Spielszenen entschieden. Außerdem haben sie auf den klassischen Reportagestil verzichtet. „So wollen wir unseren analytischen Ansatz verdeutlichen“, sagt Theveßen. Er ist gespannt, wie die Zuschauer auf diesen neuen Stil reagieren.

Der Sachverhalt ist komplex und auch dieser Film kommt nicht ohne die schrecklichen Bilder des 11. September 2001 aus. Dieser Tag, der die Welt veränderte.