Essen. . Unter dem Titel „Ruhr.2010 – Die unmögliche Kulturhauptstadt“ erscheint am Montag eine Bilanz, die alle 300 Projekte auflistet – auch jene, die noch gar nicht in die Tat umgesetzt sind - wie etwa der Ausbau des Museums Küppersmühle.

Ab kommendem Montag ist er im Handel: 240 Seiten Rückblick auf „die unmögliche Kulturhauptstadt“. Der Band listet alle 300 Ruhr.2010-Projekte auf - auch die, die noch gar nicht in die Tat umgesetzt worden sind.

Böse Zungen würden behaupten, eigentlich habe das ganze Kulturhauptstadtjahr nur stattgefunden, um dieses eine dicke Buch zu ermöglichen: Unter dem Titel „Ruhr.2010 – Die unmögliche Kulturhauptstadt“ erscheint am kommenden Montag im Klartext-Verlag eine Bilanz, die alle 300 Projekte auflistet – auch jene, die noch gar nicht in die Tat umgesetzt sind wie der Ausbau des Museums Küppersmühle, das Landesarchiv oder die „Turtle & Ti­ger“- Landmarke in Duisburg. Und natürlich auch die Schachtzeichen, deren gelbe Ballons nun zu Pfingsten noch einmal aufsteigen – falls die jetzigen Besitzer sie nochmal zur Verfügung stellen.

Die Ruhr.2010-Chefs Oliver Scheytt und Fritz Pleitgen stellten den opulent bebilderten Band gestern im Rundeindicker auf der Essener Zeche Zollverein vor. So schwirrten durch das einstige Klärbecken der Kohlenwäsche wieder Begriffe wie „Nachhaltigkeit“, „Industriekultur“ und „Tourismusdestination“ um die Wette durch die Luft. Pleitgen sparte auch nicht mit charmanten Komplimenten an die Menschen zwischen Moers und Hamm („Mit dieser Bevölkerung kann man Abenteuer wagen“). Und Scheytt erinnerte, als er auf die Vielzahl der Projekte hinwies, vor allem daran, dass in der Anfangszeit mal erwogen wurde, das Kulturhauptstadtjahr von einem einzelnen Intendanten dirigieren zu lassen: „Damit wären wohl nur 20 Prozent all dieser Projekte realisiert worden.“

465 Minuten 2010-TV

Mit zwei Geschäftsführern und vier Direktoren aber, die ihre Tätigkeitsfelder in dem neusten Ruhr.2010-Band ausführlich vorstellen, entstand eine schier unüberblickbare, nur mühsam zu strukturierende Vielfalt. Das Projekt-Alphabet beginnt mit dem „1. Innovations- und Erfinderforum“ und reicht dann von der Essener Foto-Ausstellung „A Star Is Born“ bis zur Oberhausener Gartenplaner-Schau „Zwischen Kappes und Zypressen“. Aber nur im Register. Aufgelistet sind die Projekte dagegen trotz des Untertitels „Chronik einer Metropole im Werden“ nicht nach dem jeweiligen Da­tum, sondern nach kunstvoll verkopften Ruhr.2010-Themenfeldern wie „Mythos Ruhr begreifen“, „Metropole gestalten“, „Bilder entdecken“, „Theater wagen“, „Mu­sik le­ben“ etc. Dazu kommen 465 Sendeminuten „Ruhr.2010 TV“ auf zwei DVDs.