Einst war er der größte Gasbehälter des Kontinents, seit Mitte der 90er Jahre fungiert er als Europas höchste Ausstellungshalle: Der Oberhausener Gasometer ist ein Bau der Superlative und ein Paradebeispiel für gelungenen Strukturwandel.
Die neue Ausstellung „Magische Orte“ macht dies vielleicht so anschaulich wie noch nie. Im dämmrigen Inneren der Megatonne reckt sich seit neuestem die gigantische Skulptur eines Regenwaldbaums in die Höhe: Der „Baum des Lebens“, wie ihn seine Schöpfer nennen, macht das Industriemonument selbst zu einem magischen Ort und wird ab dem 8. April die Besucher verzaubern.
Magische Orte – Natur- und Kulturmonumente der Welt
Ausstellung in Kooperation mit der Deutschen UNESCO-Kommission und TUI Deutschland.8.4. bis 30.12. Oberhausen Gasometer (Arenastr. 11, Nähe CentrO & KöPi-Arena). Öffnungszeiten: di.-so. sowie an Feiertagen 10-18 Uhr, montags geschlossen, in den Ferien an allen Wochentagen geöffnet. Eintritt: 8 €, ermäßigt 5 €, Familienkarte (zwei Erw. & maximal fünf Kinder) 17 €. Infos: Tel. 0208/8503730 und www.gasometer.de
Noch wird an der 40 m hohen Installation letzte Hand angelegt, feilen Künstler an der Licht- und Musikinszenierung des Ausstellungshighlights. Doch schon jetzt zieht der Baum in der Dose den Betrachter in seinen Bann. Ganz so, wie es zuletzt der größte Mond auf Erden in der erfolgreichen „Sternstunden“-Schau tat (insgesamt 950 000 Besucher).
Mit dem Nachfolger „Magische Orte“ komplettieren die Kuratoren Wolfgang Volz und Peter Pachnike die Ausstellungsreihe über die Schönheit der Erde. „Was wir zuletzt aus der Perspektive des Alls gezeigt haben, kann man nun aus der Nähe betrachten“, erklärt Pressesprecher Thomas Machoczek bei einem Vorabbesuch der entstehenden Ausstellung. Zu sehen sind überwiegend großformatige Fotos faszinierender Natur- und Kulturmonumente von der UNESCO-Welterbeliste. Bei 170 der 230 Exponate handelt es sich um Bilder renommierter Natur- und Architekturfotografen – sie zeigen etwa den Grand Canyon in den USA, den Amazonas Brasiliens oder die italienischen Dolomiten. Dazu gesellen sich spektakuläre Objekte wie die Scheibe aus dem Stamm eines Mammutbaumes oder ein gigantischer Kristall, der im Zentrum der unteren Ebene die Blicke auf sich ziehen wird.
Eine Etage höher dreht sich alles um Staunenswertes, das Menschen schufen. Neben Fotos der Inka-Festung Machu Picchu oder der Ruinen von Angkor in Kambodscha erwarten den Besucher hier Kopien von Meisterwerken der Kunstgeschichte, etwa der berühmten Nofretete-Büste.
Den „Rest“ des Gasometers – seinen 100 m hohen Luftraum – dominiert die Symbiose aus Kunst und Natur: die XXL-Skulptur „Baum des Lebens“, die das Industriedenkmal in eine „Kathedrale der Natur“ verwandeln soll. Am Fuß des Riesen fühlt sich der Besucher winzig – Gelegenheit zum Staunen und Sinnieren in einem wahrhaft einzigartigen Ausstellungsraum.