Berlin. Gerade erst gab es eine Sänger-Filmbio mit einem Affen. Jetzt kommt eine mit gelbem Plastik: „Piece by Piece“ über den „Happy“-Sänger.

Musiker mit dem Nachnamen Williams haben offensichtlich gerade einen echten Lauf im Kino. Vor gerade mal zwei Wochen erst begeisterte das vollkommen überdrehte, durchgeknallte und zutiefst menschliche Biopic „Better Man – Die Robbie Williams Story“ mit einem Affen in der Hauptrolle gleichermaßen Publikum und Kritiker und bewies, dass der britische Musiker Robbie Williams auch auf der großen Leinwand ein echter Entertainer ist.

„Piece by Piece“ ist bunt, schnell und oberflächlich

„Piece by Piece“, der nun in die Kinos kommt und vom Leben von Pharrell Williams handelt, hat zwar keinen Affen als Hauptfigur, aber immerhin – eine Lego-Figur. Gelbes Plastik statt wilder Haare quasi. Und damit wandelt der amerikanische Musiker zumindest auf den Spuren von Batman. Aber so richtig aufgehen mag das Konzept nicht. Das Leben von Pharrell Williams, dem Sänger des Megahits „Happy“ wäre mit Sicherheit spannend zu erzählen.

„Piece by Piece“ setzt in seiner Kindheit in Virgina Beach an, wo Williams sich selbst schon als sonderbar beschreibt, erzählt von seinen Highschool-Jahren, seinen ersten Schritten als Produzent und seiner Entdeckung durch den Produzenten Teddy Riley, den Aufstieg zu einem der größten Musiker der Gegenwart. Alles aus seiner Perspektive, erzählt von ihm selbst, verkörpert aber eben – durch Lego. Seine Wegbegleiter wie Missy Elliot, Justin Timberlake, Gwen Stefani und andere tauchen als Figuren auf, auf der Tonspur sind sie im Original zu hören.

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Der Fantasie sind dadurch keine Grenzen gesetzt, obwohl der Film von Morgan Neville immer behauptet, ein biografischer Dokumentarfilm zu sein. Nur eben voll und ganz für die hyperaktive Zielgruppe mit der Aufmerksamkeitsspanne eines Eichhörnchens auf ADHS. Alles wird nur angerissen, die Lebensstationen genauso wie die Musik. „Piece by Piece“ ist bunt, schnell, oberflächlich. Voll und ganz auf die Generation TikTok aus.

Dabei wäre die Lego-Allegorie perfekt für Pharrell Williams’ Biografie. Ist er doch ein – nicht nur musikalischer – Verwandlungskünstler, der es immer wieder geschafft hat, sich neu zu erfinden. Stück für Stück. Oder um in der Sprache des Films zu bleiben: Stein bei Stein. Piece by Piece eben. Hier allerdings in der Version Unhappy.

Animationsfilm, USA 2024, 94 min., von Morgan Neville