Essen. So zuverlässig wie der Heilige Abend kommen die passenden Weihnachtsplatten auf den Markt. Unsere Übersicht von Steven Wilson bis Mariah Carey.

Süßer die Alben nie klingen: Denn neben den klassischen Weihnachtsliedern lassen es sich etliche Künstlerinnen und Künstler Jahr für Jahr nicht nehmen, ihren Teil zur besinnlichen Jahreszeit beizutragen. Hier kommt unser Überblick - von Klassik bis Indiepop.

Merry Harmonica: Der Santa mit der Mundharmonica

Weihnachtsmusik auf der Mundharmonika? Wir haben uns von Merry Harmonica (Berlin Classics) kaum mehr versprochen als Lagerfeuer-Tönchen. Welch Irrtum! Konstantin Reinfeld legt an der Seite des Pianisten Benyamin Nuss einen grandios swingenden, jazzenden Wurf vor. Von „Go tell it...“ bis zu „Santa Baby“ ein Gute-Laune-Album der Extraklasse! LvG

Schmirgelnde Weihnacht mit Albert Hammond

Soeben 80 Jahre alt geworden, legt der Hitkönig Albert Hammond nun sein erstes Weihnachtsalbum Christmas (ear Music) vor. Mitunter schlittert der inzwischen heftig schmirgelnde Gesangsveteran dabei leider an die Grenze der Peinlichkeit heran (vor allem mit seiner „Last Christmas“-Version). Aber der ein oder andere Klassiker hat immerhin seinen Charme. Mi

Entspannt durchs Indie-Fest mit Ben Folds

Wenn Ben Folds in die Piano-Tasten greift, spielt er keine Standards, er schenkt uns sechs neue Songs. Den Rest hat er genial uminterpretiert. „Sleigher“ (New West Rec.) klingt mal nach Paul McCartney oder Randy Newman, mal nach „Weihnachten mit Charlie Brown“. Und dann deutet Folds mit „Xmas Aye Eye“ sogar in eine technoide Weihnacht der Zukunft. how

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Jethro Tull: Flötentöne, neu abgemischt

Bereits 2003 erschien The Jethro Tull Christmas Album. Für ein Box-Set (InsideOut) wurden die 16 Stücke, teils Eigenkompositionen, teils Interpretationen beliebter Traditionals, neu abgemischt. Ian Andersons Querflöte dominiert das Klangbild. Auf Hardrock-Riffs, die für Familienfeiern nicht so richtig tauglich sind, verzichtet die Band fast komplett. Heimelig! pf

Tom Gaebel: Federleicht zum Gabentisch

Tom Gaebel liefert einmal mehr Weihnachtsstimmung in bester Qualität: Bei A Christmas To Remember (Warner) legt der Sänger einen federleichten musikalischen Teppich, der aus so unterschiedlichen Stoffen wie Swing, Country oder Bossa gewebt ist. Sehr unterhaltsam. Natürlich klingt das, wie gehabt, stets nach einem Sinatra-Double. Aber das macht er gut! Mi

Madsen: Breitwand-Riffs in guter Laune

Eine sehr rockige Weihnachtsplatte (Goodbye Logik Records) kommt aus dem Wendland: Madsen behält auf den elf selbst geschriebenen Songs den gewohnten Stil zwischen Pop, Punk und Indie bei. Bedeutet: Sänger Sebastian singt auch zum Fest mit viel Spaß an der Sache und Inbrunst am richtigen Ton vorbei. Eher nix für Oma. Fans werden es lieben. pf

Geschenke von Jennifer Hudson

Sie hat Oscar, Grammy, Tony und Golden Globe. Was Jennifer Hudson bisher noch nicht hatte, war: ein Weihnachtsalbum. Das hat sich mit „The Gift of Love“ geändert. 16 Songs, Klassiker und Eigenkompositionen sind darauf zu hören. Und mit der enormen Bandbreite ihrer Stimme erweckt die 43-Jährige diese Lieder zum Leben, wie nur sie es kann. Sehr hörenswert. a.b.

Bescherung mit Martin Stadtfeld

Nach seinem weihnachtlichen Erfolgs­album, zu dem Martin Stadtfeld 2021 geneigten Laien gleich die Noten mitlieferte, legt er nun stilvoll nach. Wie fein und anspielungsreich er in der Fortsetzung „Christmas Piano II“ (Sony) Klassikern von Bach bis Irving Berlin („White Christmas“) am Klavier huldigt, ist eine Bescherung auf gewohnt hohem Niveau. LvG 

Mariah Carey macht‘s nochmal

Wer auch nach 30 Jahren von „All I Want For Christmas Is You“ noch immer nicht genug hat, sollte am 6. Dezember seine Nikolausstiefel gut putzen: Dann bringt Mariah Carey eine „Anniversary Edition“ mit allen Songs von „Merry Christmas“ (Sony) heraus, einem der erfolgreichsten Weihnachtsalben aller Zeiten. Dazu verspricht die Sängerin unveröffentlichte Remixe. JeS

Fröhliche Robot-Weihnacht mit Steven Wilson

Mit der Band Porcupine Tree sowie als Solo-Künstler ist Steven Wilson ein Arbeitstier. Doch beim Song December Sky (Transmission, ab 6.12.) spielte er herum, die KI schrieb ihm den Text. Man muss leider zugeben: Musikalisch (hier wirkte Wilson selbst) und textlich ein starker Song, der als Single, CD und Download erscheinen soll. how