Castrop-Rauxel. Mehrere Veranstalter und Städte streichen Live-Termine des Komikers. In der Stadthalle soll er aber spielen – es liegt am Geld.
Aktuell befindet sich Luke Mockridge mit seinem Soloprogramm „Funny Times“ auf Tour. Nach einer abfälligen Aussage im Podcast „Die Deutschen“ über Sportlerinnen und Sportler mit Handicap im Zuge der Paralympics („Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen.“) stellen sich immer mehr Veranstalter und Kommunen die Frage, ob Mockridges Auftritte abgesagt werden sollen.
Während beispielsweise der Gelsenkirchener Veranstalter Emschertainment die geplanten Shows am 25. und 26. Oktober in der Kaue ersatzlos gestrichen hat, wird eine weitere am 11. Oktober im Ruhrgebiet stattfinden – gegen den Willen der Vertreterinnen und Vertreter der Politik und der zuständigen Forum GmbH Castrop-Rauxel, die in einem Statement der Stadt wie folgt zitiert wird: „In den Beratungen der Mitglieder des Aufsichtsrates der Forum GmbH gemeinsam mit Vertretern aus allen Fraktionen zum geplanten Auftritt von Luke Mockridge Ende dieser Woche in der Stadthalle wurde unisono deutlich gemacht, dass eine Person, die über Menschen mit Behinderung solch abscheuliche Aussagen tätigt, in Castrop-Rauxel nicht erwünscht ist.“
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Der Hauptgrund dafür, dass der Komiker wie geplant am 11.10. in der Stadthalle Castrop-Rauxel auf der Bühne stehen wird, ist, so ist es eindeutig erklärt, finanzieller Natur. „Gleichwohl hat sich nach einer intensiven Abwägung eine sehr breite Mehrheit dafür ausgesprochen, dass der Auftritt von Herrn Mockridge nicht von der Stadt abgesagt wird. Denn Herr Mockridge müsste bei einer proaktiven Absage für den Ausfall finanziell entschädigt werden – diese Ausgabe wollen die Vertreter aus Politik, Verwaltung und Forum-Geschäftsführung sowie aus dem Aufsichtsrat der Forum GmbH aufgrund der prekären Haushaltslage der Stadt und der wirtschaftlichen Lage der Forum GmbH verhindern. Stattdessen soll jede Bürgerin und jeder Bürger selbst abwägen, ob sie einem Künstler, der solch menschenverachtende Aussagen trifft, in Castrop-Rauxel Applaus spenden möchten.“
Ausverkauft war der Auftritt bis dato nicht, Restkarten gibt es noch für ca. 50 €. Die Castrop-Rauxeler Stadtpolitik will als Reaktion in der Zukunft einen noch nicht final terminierten Aktionstag zugunsten einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung austragen.