Duisburg. Am zweiten Tag des Traumzeit-Festivals in Duisburg rockten die Bands den Landschaftspark. Es gab auch eindeutige Botschaften.

„Hier ist ein Elefant auf dem Gelände“, meint Marcus Wiebusch entdeckt zu haben. Er ist der Sänger von Kettcar, dem Topact am zweiten Tag des Traumzeit-Festivals 2024 in Duisburg. Die Band aus Hamburg ist bekannt für politisch und gesellschaftlich eindeutige Botschaften. So auch am Abend des 22. Juni.

Die Zeiten sind schwierig, die Gesellschaft driftet auseinander, dumpfer Nationalismus ist wieder auf dem Vormarsch. Ein Zustand, der bei den gereiften Herren von Kettcar alle Alarmglocken klingeln lassen. Es gibt viele Musiker, die Peace, Love und Happiness programmieren, ihr Auftritt soll ein einziges Come-together werden. Kettcar machen klare Ansagen, wie sie das sehen, und zwar seit ihrem ersten Album „Du und wieviel von deinen Freunden“. Doch nicht nur wegen ihrer Inhalte kommen Kettcar auch mehr als drei Jahrzehnte nach ihrer Gründung gut beim Publikum an, sondern die Masse auf dem Cowperplatz singt und tanzt vom ersten Ton an mit - auch wenn wir hier nicht auf dem Deich sind.

Marcus Wiebusch von Kettcar fordert klare Kante gegen rechts.
Marcus Wiebusch von Kettcar fordert klare Kante gegen rechts. © Heiko Buschmann | Heiko Buschmann

Klare Haltung gegen rechts

Vor Kettcar haben die Punkrocker Adam Angst, wie Kettcar auf dem angesagten Hamburger Label Grand Hotel van Cleef unter Vertrag, einen energetischen Auftritt auf der Hauptbühne hingelegt. Auch sie beklagen die aktuellen Verhältnisse im Land und animierten das Publikum dazu, dem rechten Mob den Fuckfinger zu zeigen.

Ruhiger ging es beim Set von Loki zu. Zu siebt auf der Bühne, aber mit Cello und anderen Streichern ausgestattet, gefielen die für Engin kurzfristig eingestiegenen Newcomer mit ihren gefühlvollen Songs.

Mine füllte die Gießhalle mit ihrer starken Stimme.
Mine füllte die Gießhalle mit ihrer starken Stimme. © Heiko Buschmann | Heiko Buschmann

Starke Stimme zu feinen Beats

Zu den Highlights des Samstags zählte zweifelsohne die Show von Mine in der Gießhalle. Die Stuttgarterin bestach mit ihrer raumfüllenden Stimme und enormer Präsenz auf der Bühne. Während im Hintergrund feine Beats den Takt vorgaben, nahm Mine die gewaltige Kulisse der Gießhalle locker bis in den hintersten Winkel ein.

Am Sonntag geht es im Landschaftspark Nord ab 14.30 Uhr weiter, Faber aus der Schweiz schließen das Traumzeit-Festival 2024 mit ihrem Set ab 21.40 Uhr ab.