London. Mark Knopfler bringt nicht nur ein neues Album raus: Mit “Privateering“ veröffentlicht er zum ersten mal ein Doppelalbum. Musikalisch bewegt er sich damit darauf zwischen Folk, Blues und Country. Seine Tour bringt Mark Knopfler auch nach Nordrhein-Westfalen.
Das ist eine Premiere: Für seine achte Studio-CD "Privateering" hatte Mark Knopfler schnell so viele Songs zusammen, dass er ein Doppelalbum daraus machte, das erste in seiner 35-jährigen Karriere.
In Begleitung eines hochkarätigen Musikerteams, das neben anderen aus den Keyboardern Guy Fletcher und Jim Cox, dem Gitarristen Richard Bennett, dem Bassisten Glenn Worf, dem Flötisten Mike McGoldrick sowie John McCusker an der Geige und Ruth Moody von den Wailin' Jennys als Sängerin besteht, ging Knopfler wieder auf die musikalische Reise und verband britische Folk- und Rockelemente mit dem Blues und Country der Südstaaten. "Das Spannungsfeld, das zwischen diesen verschiedenen Stilen entsteht, hat mich schon immer gereizt", erklärt der 63-jährige Brite.
Knopfler singt über England und die USA
Auch die Geschichten, die er in seinen Texten erzählt, haben ihre Schauplätze in England oder den USA. In "Corned Beef City" stellen sich während der Rezessionszeit in der nordenglischen Industriestadt Dagenham verarmte Arbeiter nachts an die Fernfahrerrouten, um den Truckfahrern gegen ein Taschengeld ein paar Liter Diesel aus dem Tank pumpen zu dürfen.
In "Gator Blood" dagegen nimmt der passionierte Elvis Fan Knopfler den gierigen Presley-Manager Tom Parker aufs Korn. "Ich hatte mich schon vor acht Jahren in meinem Song 'Back To Tupelo' von meinem Album 'Shangri-La' mit ihm auseinandergesetzt. Aber ich war noch nicht fertig mit ihm", sagt er.
Knopfler sieht sich als Musik-Kleinunternehmer
Den Titel "Privateering" wählte der Sänger und Gitarrist, weil er sich auf die Freibeuter bezieht, "die früher mit einem Kaperbrief des Königs aufs Meer zogen und Beute machten, um diese dann später mit dem König und der Kriegskasse zu teilen." Der Freibeuter von heute sei der unabhängige Kleinunternehmer, und er selbst sehe sich in gewisser Hinsicht auch als Privateer, erklärt er, "vor allem, wenn ich mit meinen Musikern auf Tournee durch die Lande ziehe."
Eine kokette Bemerkung, wenn man bedenkt, dass Knopfler zu den Großverdienern der britischen Musikszene gehört und eine hochklassige Infrastruktur zur Verfügung hat, wenn er unterwegs ist.
Mark Knopfler hat Grund, stolz auf seine Kinder zu sein
Der Musiker, der gerade mit dem renommierten Ivor Novello Lifetime Achievement Award ausgezeichnet wurde, führt heute mit seiner Ehefrau und den zwei jüngsten Kindern ein beschauliches Leben in seinem Anwesen im exklusiven Londoner Stadtteil Chelsea. Seine dritte Ehe mit der Schauspielerin und Schriftstellerin Kitty Aldridge hält seit 15 Jahren. Es sieht so aus, als führe seine ältere Tochter Isabella die Familientradition fort, erzählt er: "Sie eifert als Flötistin meinem langjährigen Bandmitglied Mike McGoldrick nach."
Besonders stolz ist Mark Knopfler auf seinen 25jährigen Sohn Benji aus der zweiten Ehe. Er spielt als Drummer in der aufstrebenden Band The Rocket Dolls mit. "Benji ist ein ausgezeichneter Schlagzeuger", sagt er.
Knopfler selbst schreibt und bastelt in jeder freien Minute an neuen Songs herum. Oft verzieht er sich dafür in sein eigenes Studio, in dem er auch einen Teil der Aufnahmen für das neue Album absolvierte.
Tour bringt Mark Knopfler auch nach Nordrhein-Westfalen
Er sieht immer noch Entwicklungsmöglichkeiten für sich: "Inzwischen kann ich meine eigenen Songs ganz gut selbst hören", sagt er, "früher war das nicht so". Das klingt, als könne aus dem nächsten Werk durchaus ein Triple-Album werden.
Im kommenden Jahr kommt Knopfler auch hierzulande auf Tournee: 10.05.2013 Berlin (o2 World), 11.05. Bremen (ÖVB-Arena), 18.06. Frankfurt/Main (Festhalle), 19.06. Regensburg (Donau-Arena), 02.07. Köln (LANXESS arena), 03.07. Halle/Westfalen (Gerry Weber Stadion), 04.07. Dresden (Filmnächte am Elbufer), 05.07. Bad Mergentheim (Schlosshof), 06.07. Stuttgart (Schleyerhalle), 21.07. Lörrach (Stimmen Festival) (dapd)