Castrop-Rauxel. Mit den Hits aus dem Revier: Nach der Sommerpause plant das Musical „Radio Ruhrpott“ in Castrop-Rauxel diverse Sonderaktionen.

Eigentlich träumt Peter Richards von einem Leben als Rockstar. Die Realität: Grubenlampe, Helm und Schaufel statt Verstärker, Laser und große Bühnen. Angeschrien wird Ritchie, wie ihn seine Freunde und Kumpel nennen, nicht von Tausenden tosenden Musikfans, sondern höchstens vom Steiger unter Tage. Und mit dem legt man sich als Bergmann bekanntlich nicht an – schon gar nicht, wenn er der Vater der eigenen Traumfrau ist.

Diese Geschichte erzählt „Radio Ruhrpott“ seit der Premiere im April 2019, mehr als 20.000 Zuschauer sahen das „Ruhrical“ in der Castrop-Rauxeler Europahalle. „Der Start seinerzeit war fulminant, wir waren bis in den Mai 2020 fast ausverkauft und planten dauerhaft zehn Shows pro Monat. Dann kam wegen Corona die Vollbremsung“, erinnert sich Geschäftsführer Michael Kloßek. Bis November vergangenen Jahres dauerte die Zwangspause, seither wurde das Bühnenstück mit vielen Hits von Bands aus dem Revier wieder regelmäßig aufgeführt.

Den Bergbau erlebbar machen

Nach der Sommerpause ergänzen einige neue Songs und Szenen das Musical, gespielt wie bisher erneut in einzelnen Terminblöcken mit mehreren Shows. Für das Drumherum hat sich das Team um Kloßek und Produzent Bernd Böhne einiges einfallen lassen. Am dritten Septemberwochenende (16.-18.9.) stehen die Vorstellungen ganz im Zeichen des Bergbaus. „Das wird das Wochenende, an dem vier Jahre zuvor die letzte Schicht auf Prosper-Haniel gefahren wurde“, erklärt Kloßek die Terminwahl. Rund um die Europahalle sowie im Foyer erinnern Fotodokumentationen und Tafeln an die lange Historie „unter Tage“, Zeitzeugen stehen für Fragen zur Verfügung und wer mag, darf auch einige der typischen Bergbaugegenstände wie Presslufthämmer ausprobieren. https://www.waz.de/staedte/bochum/ruhrgebiets-musical-radio-ruhrpott-gruendet-kinder-akademie-id232740487.html

Zwei Wochen später heißt es dann „Garderobe statt Grubenhemd“. Jeweils ab vier Stunden vor Vorstellungsbeginn lässt „Radio Ruhrpott“ Blicke hinter die Kulissen zu. „Durch diese Tage des offenen Theaters führt unser Ensemble ganz persönlich, das funktioniert auch ohne Anmeldung für Leute, die spontan Lust auf eine Backstage-Tour haben“, sagt Böhne.

Im Oktober gibt’s 50 Prozent auf Gastro

Einen Meilenstein feiert das „Ruhrical“ wiederum drei Wochen danach. „Am 22. Oktober freuen wir uns auf unsere 50. Vorstellung, als kleines Dankeschön bekommen alle Zuschauer an diesem Wochenende 50 Prozent auf alles, was man in der Europahalle essen und trinken kann“, versprechen die Verantwortlichen.

Ob Petra (Rosaly Oberste-Beulmann) und Ritchie (Dimitri Vassiliadis) am Ende zusammenkommen?
Ob Petra (Rosaly Oberste-Beulmann) und Ritchie (Dimitri Vassiliadis) am Ende zusammenkommen? © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Nicht die einzige kostensparende Aktion für das Publikum im Herbst, denn wer als mindestens 20-köpfige Gruppe Karten für die Shows vom 4. bis 6. November bucht, kann einen kostenlosen Bustransfer von und zu einem vorab festgelegten Treffpunkt mit reservieren. Kloßek: „Man kennt das ja im Freundeskreis: Am Ende gibt’s fast immer einen Gelackmeierten, der Auto fahren muss, weil die Kumpels was trinken wollen. ‘Radio Ruhrpott’ setzt vor allem auf das Gemeinschaftsgefühl im Ruhrgebiet. So geben wir den Gästen jetzt auch mal eine Chance, gemeinsam einen netten Abend mit ein, zwei kühlen Bieren zu verbringen, während sich niemand um den Nachhauseweg sorgen muss.“

Weihnachtssingen und neuer Darsteller aus Herne

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Zu guter Letzt gibt es vom 9. bis 11. Dezember eine Show vor der Show: Beim „Radio Ruhrpott“-Weihnachtssingen intonieren die Zuschauer mit Chor- und Ensemblemitgliedern eine Auswahl verschiedener Festsongs. Dazu kommen einige beliebte Hits aus der Region – gut möglich, dass manch ein Song von Herbert Grönemeyer, Nena, Wolfgang Petry oder Extrabreit an diesen Abenden gleich zweimal erklingen wird.

Frischen Wind in die Cast bringt bei allen Vorstellungen im zweiten Halbjahr 2022 der Herner Edy Edwards in der Rolle von Bergmann Fritz. Bei den Hauptrollen bleibt aber alles beim Alten: Dimitri Vassiliadis und Rosaly Oberste-Beulmann spielen Ritchie und Petra – und soviel sei vorab verraten: Nur beim romantischen Tanz zu Friedel Henschs „Der Mond von Wanne-Eickel“ wird es nicht bleiben – dem strengen Steiger zum Trotz.

Radio Ruhrpott, 16.-18.9. + 30.9.-2.10. + 20.-23.10. + 4.-6.11. + 9.-11.12., Do-Sa 20 Uhr, So 15 Uhr, Europahalle, Europaplatz 2-6, Castrop-Rauxel. Karten ab 29 € und weitere Infos im Internet auf radioruhrpott.de