Wellington. In gut fünf Wochen kommt mit “Smaugs Einöde“ der zweite Teil der “Hobbit“-Trilogie in die Kinos. Doch die Stars des neuen Films rühren in London, New York und Wellington bereits kräftig die Werbetrommel. Regisseur Peter Jackson weckt mit neuen Einblicken Neugierde: Der weise Gandolf kann fluchen!
Mit spektakulären Szenen von den Dreharbeiten des neuen Hobbit-Films hat Regisseur Sir Peter Jackson Mittelerde-Fans fünf Wochen vor der Premiere den Mund wässrig gemacht. Neben erneut grandiosen Landschaftsszenen und Stunts zeigte der Neuseeländer in der Nacht zu Dienstag erstmals auch Material aus dem Dreh-Alltag. Zu den Einzelheiten des neuen Bilbo-Abenteuers spannt er die Fans aber weiter auf die Folter. "Smaugs Einöde" kommt am 13. Dezember weltweit in die Kinos.
Das Filmstudio Warner Bros hatte simultan in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington, in London und New York eine Fan-Show aufgelegt, in der Jackson und einige der Stars den Fans Rede und Antwort standen. Das Spektakel wurde auch in Hamburg, Brüssel, Mexiko und anderen Städten live übertragen.
"Irgendjemand im Kostüm hier?" rief Jackson im voll besetzten Embassy-Kino in Wellington ins Publikum voller Zwerge und Elben. "Ich auch, dies ist mein Hobbit-Regisseur-Kostüm", scherzte er dann und zelebrierte seinen berühmten Gammellook: er saß mit wirrem Haar, einem ungebügelten Hemd und barfuß auf der Bühne. In New York traten Orlando Bloom, der wieder den Elben Legolas spielt, und Richard Armitage alias Zwergenchef Thorin Eichenschild zur Charmeoffensive an.
Gandalf verhaspelt sich und flucht
Alle plauderten in bester Laune aus dem Nähkästchen. Klar habe ihm das zehn Jahre alte Kostüm aus der "Herr der Ringe"-Trilogie noch gepasst, kokettierte Bloom. Was sein Lieblingstext beim Filmen gewesen sei, wurde Armitage gefragt. "Wir gehen jetzt mal zum Klo und hauen dann ab", sagte er - ein Scherz. Dann intonierte er mit Thorins tragender Zwergenstimme ernst: "Wenn dies alles im Feuer endet, verbrennen wir zusammen."
Jackson zeigte in den Szenen vom Filmset unter anderem Evangeline Lilly, die als Elbenkriegerin Tauriel in einer Drehpause mit dem König der Waldelben aus dem Düsterwald Thranduil anzüglich herumalbert und eine obszöne Fingergeste macht. Der weise Gandolf flucht sogar nicht druckreif, als er sich in einer Szene im Text verhaspelt, ganz unweise. Die Szenen sind natürlich nicht im Film zu sehen.
Auch der dritte Teil ist bereits abgedreht
Nach Angaben von Jackson sind sämtliche Szenen auch für den dritten Teil der Hobbit-Serie bereits gedreht. Die Dreharbeiten wurden im Juli abgeschlossen - unter anderem in der Nähe eines Flughafens, wie die Fans sehen konnten. Dafür mussten eigens Flugzeugspotter auf der Lauer liegen, um das Filmteam zu alarmieren, wenn wieder eine Maschine mit lautem Getöse startete oder landete. "Der letzte Drehtag ist immer eine emotionale Angelegenheit", sagte Jackson. "Nach sechs Filmen war irgendwie klar: Das war's jetzt wahrscheinlich."
J.R.R. Tolkien schrieb das Buch "Der kleine Hobbit" 1937, schon 20 Jahre vor "Herr der Ringe". Den Roman verfilmte Jackson bereits zu einer der erfolgreichsten Trilogien aller Zeiten. Auch der Hobbit kommt in drei Teilen: der erste kam vor einem Jahr in die Kinos, der letzte soll im Dezember 2014 rauskommen. Kritiker waren nach dem ersten Teil im vergangenen Jahr gespalten. Manche fanden das Stück langatmig und den Stoff unnötig in die Länge gezogen. (dpa)