Boom/Rumst. Wenig Hoffnung für Tomorrowland-Fans: Die Bürgermeister von Boom und Rumst lassen sich von der belgischen Regierung nicht umstimmen und verweigern weiter die Genehmigung für das Festival.

Die Hoffnungen auf eine Durchführung des Festivals Tomorrowland im Spätsommer schwinden: In einem Gespräch mit den Regierungsbehörden inklusive dem Premierminister Jan Jambon und Innenministerin Annelies Verlinden ließen sich am Montag die Bürgermeister Jeroen Baert und Jürgen Callaerts aus den Veranstaltungsgemeinden Boom und Rumst nicht erweichen. Sie verweigern weiterhin die Genehmigung des Festivals unter den aktuellen Voraussetzungen, würden aber neue Anträge des Veranstalters zumindest begutachten, berichtet das Online-Portal HLN.

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Die Veto-Nachricht aus den Rathäusern der Gemeinden Boom und Rumst hatte den Veranstaltern des weltweit bekannten Festivals Tomorrowland in der letzten Woche den Boden unter den Füßen weggezogen: Die Kommunen wollen dem Groß-Event im Freizeitpark De Schorre wollten nun doch keine Genehmigung erteilen. Dabei hatte die belgische Regierung erst kürzlich das "Go" für die Planungen des in den Spätsommer verlegten Festivals gegeben, weshalb das Kabinett die Bürgermeister jetzt noch einmal zu einem Gespräch gebeten hatte.

Regierung gab das "Go" für 75.000 Besucher täglich

Angedacht war sogar die maximale Auslastung von täglich 75.000 Besuchern auf dem weitläufigen Gelände des Freizeitparks - ein strenges Hygiene-Konzept bei Einlass nur für vollständig Geimpfte sowie mit negativem PCR-Test habe sich längst in der Abstimmung befunden.

"Das kommt wie ein Vorschlaghammer, sehr hart und unerwartet", hieß es jüngst in einem Presse-Statement der Tomorrowland-Organisatoren. Sichtlich geschockt zeigt sich Festival-Sprecherin Debby Wilmsen im Interview mit belgischen Medien: "Nach 15 Jahren intensiver Zusammenarbeit mit den Gemeinden Boom und Rumst fühlt sich das sehr schief an." Speziell nach der konstruktiven Vorbereitung und vielen Diskussionen mit den Behörden sei diese überraschende Wende sehr schade. Das wollen die Organisatoren jetzt erst einmal sacken lassen und über weitere Schritte nachdenken.

Tomorrowland-Veranstalter haben noch ein Fünkchen Hoffnung

Die Option Rechtsweg sei dabei nicht ausgeschlossen, aber noch hat Debby Wilmsen ein Fünkchen Hoffnung, dass sich die Wogen glätten könnten und doch eine Einigung mit den Gemeinden erzielt wird.

Als Begründung hatten die Bürgermeister von Rumst und Boom unter anderem den noch nicht veröffentlichten Ministerialerlass für die Erlaubnis von Veranstaltungen mit bis zu 75.000 Besuchern ab Mitte August genannt und dass deshalb nur Veranstaltungen mit bis zu 400 Personen erlaubt seien. Zudem gebe es nicht genügend Polizeikräfte, die bei einem verschärften Sicherheitskonzept noch zusätzliche Kontrollen durchführen müssten.

Organisatoren wollen angesprochene Probleme lösen

In einem Statement auf ihrer Homepage erwiderten die Tomorrowland-Veranstalter allerdings, dass man von der Regierung Belgiens erfahren habe, dass die Probleme mit der einer baldigen Veröffentlichung des Erlasses sowie zusätzlichen privaten Sicherheitsdiensten für die Kontrollen behoben werden könnten.

 Weiterhin hätten Gesundheitsexperten von so einer großen Veranstaltung mit Besuchern aus Dutzenden Ländern abgeraten und auch aus der Bevölkerung der Gemeinden habe es Bedenken gegeben, dass so ein lokaler Corona-Hotspot entstehen könne.

Debby Wilmsen: Riesige Katastrophe für unser Unternehmen"

Gleichwohl sind die Veranstalter davon überzeugt, ein sicheres Festival zu organisieren und dabei die epidemiologische Situation im Auge zu behalten und Konzepte anpassen zu können. "Als Tomorrowland wollen wir in erster Linie ein sicheres Festival organisieren", heißt es weiter.

Ein zweites Jahr in Folge ohne Tomorrowland sei "eine riesige Katastrophe für unser Unternehmen, aber auch für die 1500 beteiligten Lieferanten, Freiberufler und Tausende von Mitarbeitern", so Debby Wilmsen in einem Interview. Ebenso für die 400.000 Ticketinhaber und alle Menschen, die ein ganzes Jahr lang mit viel Leidenschaft an der Organisation des Festivals arbeiten, hieß es weiter. Falls das Festival erneut ausfallen sollte, werden die Tickets wohl auf die Tomorrowland-Ausgabe 2022 übertragen.

Nach der Absage des Festivals Tomorrowland im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie hatten sich die Veranstalter dazu entschlossen, das Event vom Juli auf das letzte August- und das erste September-Wochenende zu verlegen, um zumindest die Durchführung 2021 noch zu retten. Ein märchenhafter Mix aus Musik, Landschaft und mehr als 15 spektakulären Bühnen hat Tomorrowland zu einem der beliebtesten Festivals der Welt gemacht.

Das Line up besteht aus Stars der DJ-Szene wie Martin Garrix, David Guetta, Armin van Buuren, sowie Dimitri Vegas & Like Mike. Auch die deutschen Superstars Felix Jaehn, Robin Schulz, Felix Jaehn, Alle Farben, Solomun und Claptone werden regelmäßig gebucht.