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„Machete“ ist eine gewaltstarke Hommage an den mexikanischen Schauspieler Danny Trejo. Wer sich in diesen Film begibt, sollte nicht zimperlich sein. Es rollen Köpfe und Körperteile im Dutzend.

Danny Trejo war lange Jahre der ewige Nebendarsteller, dank seines markant-bedrohlichen Gesichts die Idealbesetzung für Gangster jeder Couleur. Über 170 mal ist er nach eigener Auskunft bereits den Leinwandtod gestorben, jetzt zahlt er es allen zurück. In „Machete“, dem neuen Film-Comic von Robert Rodriguez und seinem Cutter Ethan Maniquis, ist Trejo nun ein vom Hof gejagter Undercover-Ermittler im Grenzland zu Mexiko, zu unbequem und kompromisslos für seine Vorgesetzten. Und auch ohne zu zählen glaubt man schnell, dass er das mit den 170 Toden nun mit scharfer Klinge und sicherer Hand deutlich übertrumpfen will.

„Machete“ ist das Geschenk des Regisseurs Rodriguez an einen Schauspieler, mit dem er schon oft bei seinen grellbunten Abenteuern zusammengearbeitet hat und der deshalb nicht wenig zum „Look“ dieses spekulativen B-Kinos („From Dusk Till Dawn“, „Spy Kids“) beigetragen hat. Mit Text wird Trejo auch als Star wahrlich nicht stark belästigt: Er spricht zumeist in knappen, wirkungsvollen Einzeilern („Machete simst nicht!“), ansonsten lässt er seine scharfen Macheten sprechen, die gegnerische Körper wie Butter zerschneiden. Dass er von einem zwielichtigen Geschäftsmann (Jeff Fahey) angeheuert wird, um den rassistischen Senator McLaugh­lin (Robert De Niro) zu er­schießen, regt ihn nicht weiter auf. Sauer macht ihn lediglich, dass sein Auftrag eine Falle ist, die ihn zum Attentäter stempeln und dem ungeliebten Senator Stimmen bringen soll.

Wer sich in diesen Film begibt, sollte nicht zimperlich sein. Es rollen Köpfe und Körperteile im Dutzend, und in einer denkwürdigen Szene schlitzt Machete einen Gegner auf, greift sich dessen Darm und seilt sich damit auf der Flucht aus einem Krankenhaus ab. Man schluckt und kann dem Film dann doch nicht böse sein, weil er die Gewalt über jede Grenze hinweg schier ins Lächerliche treibt.

Lindsay Lohan findet man im Drogenhaus

Welch Märchen uns hier aufgebunden wird, zeigt schon die Tatsche, dass ausgerechnet die schöne Jessica Alba als Einwanderungsbeamtin eine Affäre mit dem alten Machete beginnt, dass Lindsay Lohan (sehr realitätsnah) als Millionärstöchterlein aus einem Drogenhaus abgeschleppt wird. Und dass Steven Seagal und Don Johnson, beides erprobte Weltenretter, nun als skrupellose Gangster agieren. Ein Film wie ein farbdick aufgetragenes Wandgemälde.