Essen. Der Name sagt mehr als 1000 Worte: Pottfiction, das sind Visionen, Spinnereien und Ideen für das Ruhrgebiet. In einem riesigen Projekt sollen Jugendliche im Rahmen der Kulturhauptstadt 2010 ihre Ader für Kunst entdecken - mit Hip Hop, Streetart, Video und Tanz.
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Christiane Freudig ist kaum zu bremsen: Das "Pottfiction"-Projekt ist der Geschäftsführerin des Consol-Theaters in Gelsenkirchen eine richtige Herzensangelegenheit. Gemeinsam mit sechs anderen Kinder- und Jugend-Schauspielhäusern wird derzeit ein bisher einmaliges Kultur-Projekt für Jugendliche aufgezogen.
Der Startschuss für Pottfiction fällt vom 7. bis 15. August auf dem Kulturgebiet Consol in Gelsenkirchen. Dort ist ein Camp für maximal 150 Teilnehmer geplant. Zehn Tage lang wird der Nachwuchs gemeinsam mit namhaften internationalen Künstlern in verschiedenen Workshops arbeiten, immer unter dem Deckmantel der Zukunftsgestaltung.
Niedrige Hemmschwelle
Nach dem zehntägigen Camp geht Pottfiction weiter: In den einzelnen Kinder- und Jugendschauspielhäusern von Hamm bis Castrop-Rauxel werden bewusst Projekte im Rahmen der Kulturhauptstadt angeboten, die von klassischer bis zu modernem Schauspiel, Gesang und Tanz reichen. Alle Häuser engagieren sich im Arbeitskreis Kinder- und Jugendtheater und hatten sich auf diesem Weg für eine Zusammenarbeit entschieden. Finanziert wird das Projekt durch die Stiftung Mercartor, die Pottfiction mit 700.000 Euro unterstützt.
"Wir möchten, dass die Jugendlichen ganz bewusst spinnen. Dafür wollen wir alle kreativen Kanäle öffnen", sagt Christiane Freudig. Die meisten Projekte sind kostenlos. Schließlich soll die Hemmschwelle so niedrig wie möglich sein. "Die Teilnehmer sollten Lust haben, sich gemeinsam auf etwas einzulassen. Man muss es wirklich wollen", sagt Freudig.
Nachwuchs ernst nehmen
Mit Pottfiction werde ein weiterer Schritt in Richtung Kulturförderung bei Kindern und Jugendlichen unternommen. "In diesem Bereich ist in den vergangenen Jahren viel passiert Es ist wichtig, die Jugend ernst zu nehmen. Dahingehend hat sich auch das Selbstverständnis von Kinder- und Jugendtheater geändert", sagt Freudig.
Anmeldungen werden ab sofort von den teilnehmenden Schauspielhäusern entgegen genommen. Das sind im Einzelnen: Junges Schauspielhaus Bochum, Kinder- und Jugendtheater Dortmund, Consol Theater Gelsenkirchen, HELIOS Theater Hamm, Theater Kohlenpott Herne, tip-Theater Oberhausen sowie das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel.
Teilnehmen können alle Jugendlichen im Alter von 16 bis 20 Jahren.
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