Berlin. Mr. Entertainer Robbie Williams trat vor 10.000 begeisterten Fans mit vier neuen und drei alten Stücken für 40 Minuten zu einem Blitzkonzert auf dem Prenzlauer Berg an. Unter freiem Himmel sang er "Bodies" und alten Favoriten wie "Angels" und "Feel".

Robbie Williams ist zurück auf der Bühne. An dem Ort, wo er vor Jahren vor Energie fast zu zerspringen schien. Und mit ihm seine Fans. Doch vor der Berliner Max-Schmeling-Halle ist da erst einmal ein leiser Mittdreißiger im schlichten blauen Kittelhemd. Ohne große Gesten.

Wenig Aufwand

Das Publikum ist kleiner als gedacht. 10 000 stehen wartend in der feuchten Oktoberkälte, viele Touristen: Mütter mit erwachsenen Töchtern, kaum Teenager, einige Ältere. Wenig Aufwand, einige bunte Strahler und ein paar Nebelmaschinen mussen reichen. Es ist die zweite Bühnen-Rückkehr des Entertainers binnen einer Woche – der Marketing-Etat des Senders Pro Sieben machte es möglich: Robbie Williams tratfür sieben Songs, drei ältere und vier vom neue Album „Reality killed the Video Star”, das mit den gut dosierten Konzerten erst per Kino-Leinwand und dann per Fernsehschirm zu einem der am besten promoteten Musikprodukte des Jahrzehnts gehören dürfte.

Williams will sich selbst und seine neuen Titel mit dem Überraschungskonzert testen. Ob der dem Druck wieder stand hält nach drei Jahren Pause, nach seinem Zusammenbruch.

"Ich kann die Liebe fühlen"

Beim ersten Titel „Bodies” hat man das Gefühl, dass er noch in sich gefangen ist. Danach sucht, wie sich der neue Robbie Williams anfühlt. Etwas hat Williams schon gefunden. „Ich kann die Liebe fühlen”, singt er. Bei Ayda Field, seiner Freundin. Seit 2008 ist sie die ungewohnte Konstante im Leben des Frauenschwarms.

Sein altes Ich lässt ihn aber nicht los, der schelmische Junge ist bald wieder da. Erwachsen werden? Nicht ganz. Noch nicht. Fröhlich Winken und Scherze machen, das braucht Robbie Williams. Sein Publikum auch. Nach zwanzig Minuten, bei „Angles” sind sie versöhnt. Es muss ja nicht sofort alles anders werden. Aber nach 40 Minuten müssen sie ihn gehen lassen. Die „Robbie, Robbie”-Rufe verstummen schnell. Er wird wiederkommen. Robbie Williams ist zurück.