Dreis-Brück. Seine Eifel-Krimis haben längst Kultstatus. Nun ist der ehemalige Journalist Jacques Berndorf mit 85 in seiner Wahlheimat Dreis-Brück gestorben.
Die Krimis von Jacques Berndorf waren stets beseelt vom aufklärerischen Drang des Journalisten Michael Preute, wie der Mann hinter dem Pseudonym hieß. Berndorfs Eifel-Krimis um den pfeiferauchenden Journalisten und Katzenfreund Siggi Baumeister, die lange Zeit im Dortmunder Grafit-Verlag erschienen, waren in ihrer gemütlich politisierenden Art Meilensteine am Beginn des boomenden Regional-Krimis. Am Sonntag ist der Autor, der sich zuletzt gekonnt auf das Thriller- und Agenten-Genre verlegt hatte und 2019 bekanntgab, mit dem Schreiben aufzuhören, im Alter von 85 Jahren gestorben. Er sei krank gewesen und „altersbedingt nach einem langen, ereignisreichen Leben“ gestorben, so seine Frau.
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Der gebürtige Duisburger recherchierte meist monatelang bei der Mordkommission, Psychiatern, Waffenexperten, bevor er einen Krimi schrieb. Mehr als sechs Millionen Bücher hat Berndorf nach Angaben seines aktuellen Verlegers verkauft. Los ging es 1989 mit dessen ersten Eifelkrimi „Eifel-Blues“ - es folgten gut 20 weitere.
Er ging zum Duisburger Generalanzeiger
Dass Schreiben seine große Leidenschaft ist, wusste Berndorf früh. Als Jugendlicher schrieb er Kurzgeschichten. Nach einem Intermezzo als Medizinstudent ging er zum „Duisburger Generalanzeiger“ als Journalist. Er wechselte zu Magazinen, machte Karriere. Zwölf Jahre lang war er als Reporter in aller Welt unterwegs, in Kriegen und Krisen, im Libanon, in Vietnam und Südafrika. „Und irgendwann hat sich gezeigt, dass ich die Bilder nicht mehr schaffe“, sagte er. Er verfiel dem Alkohol – und stieg aus.
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1984 kam er eher zufällig in die Eifel. „Ich hatte journalistische Aufträge in Bonn und Brüssel, und da lag die Eifel genau in der Mitte.“ Er zog in ein „winziges Bauernhaus“ im Ort Berndorf – nach dem er sich dann später benannte. Den Vornamen Jacques hatte sich sein damaliger Verleger Rutger Booß ausgedacht. Dem Debüt „Eifel-Blues“ folgte Roman auf Roman, mit „Eifel-Gold“ kam der Durchbruch. Insgesamt schrieb Berndorf rund 40 Bücher.