Entenhausen. Eine liebevoll gestaltete Hommage. Zum Jubiläum darf Donald Duck im „Lustigen Taschenbuch“ gemeinsam mit Schimauski Verbrecher jagen.
Wo ist Micky Maus, wenn man ihn mal braucht? Und was bitte ist mit Phantomias, diesem sonst allgegenwärtigen Superhelden? Alle weg, gerade jetzt, wo eine Gangsterbande die wichtigsten Kommissare der Stadt zu einer falschen Geburtstagsfeier eingeladen und dann eingesperrt hat, um auf großen Beutezug zu gehen. Gut nur, dass wenigstens Donald Duck noch auf freiem Fuß ist. Obwohl...
Cover ist wie der Vorspann im TV gestaltet
Aber ganz allein ist der Enterich dann doch nicht. Da ist auch dieser schnauzbärtige Typ in der Armeejacke, der Donald wahlweise „Klappspaten“ oder „Blödbolzen“ nennt und Schimauski gerufen wird. Spätestens hier stellen auch flüchtige Leser fest, dass Band 539 der Lustigen Taschenbücher „Zurück am Tatort Entenhausen“ eine Hommage an eine gewisse Krimireihe ist. Und zwar eine sehr liebevolle.
Schon das Cover sieht aus wie der Vorspann des TV-Tatorts. (Enten)augen die durch schmale Schlitze schauen, laufende Beine und ein Fadenkreuz vor der ersten Geschichte, die auch noch – in Anspielung auf die erste Tatortfolge „Taxi nach Leipzig“ – „Taxi nach Entenhausen“ heißt.
Viele bekannte Kommissar zu Gast im Comic
Wer dann näher hinschaut, der erkennt schnell bekannte Gestalten. Da ist etwa der Ferdi, der den „ganzen Weg aus Köln mit dem schicken Wagen gekommen ist“ – obwohl ja bis heute niemand so genau weiß, wie viele Kilometer es denn sind vom Rhein bis an die Gumpe, an der Entenhausen ja liegt.
Natürlich hat der Ferdi seinen Kollegen mit der dünnen Brille mitgebracht. Und man muss auch nicht lange überlegen, wer denn dieser Typ ist, der in Fußball-T-Shirt an der Rezeption steht, während sein bornierter Kollege mit dem sorgsam gestutzten Bart nicht glaubt, „dass wir hier dieses Mal eine annehmbare Küche erwarten dürfen“ .
Donald Duck schnappt die Ganoven
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Damit nicht genug. Aus dem Süden Deutschlands sind zwei grauhaarige Herren gekommen und auch die Damen Lindholm und Odenthal feiern mit. Ja sogar der Hamburger, der immer alles in die Luft jagen will ist da, heißt zwar Mick statt Nick, wirkt aber immer noch nicht wie die hellste Kerze auf der Torte.
Am Ende aber ist es – Klatsch, Klatsch – nach diversen Fehlversuchen Donald höchstpersönlich, der die Pläne der versammelten Ganovenschaft – von den Panzerknackern über Kater Carlo und Gundel Gaukeley bis zum Schwarzen Phantom – durchkreuzt. Und zwar mit Hilfe eines Taxifahrers, der stark an „Vadder“ aus dem Münster-Tatort erinnert.
Tür für Fortsetzung steht offen
Ente gut, alles gut also? Nicht ganz, denn kurz bevor sich die Tore des Knasts schließen, gelingt – Grummel, Grummel – einigen Verdächtigen die Flucht. Fortsetzung also nicht ausgeschlossen. Kommissar Duck, übernehmen Sie.