Dortmund. Erstes Konzerte seit neun Monaten: Götz Alsmann wurde für die Premiere seines neuen Programm „L.I.E.B.E“ im Dortmunder Konzerthaus gefeiert.
Ein hoffnungsloser Nostalgiker, der gar nicht erst versucht, das zu verbergen. Man spürt es ja eh, wenn Götz Alsmann im notorischen Schnellsprech das Publikum mitnimmt in längst vergangene Jahrzehnte. Als die Filme noch schwarzweiß gedreht wurden. Streifen wie „Unter den tausend Laternen“ aus den frühen 1950ern, der seinen neuen Titel nach erfolglosem Start unter „Die Stimme des Anderen“ bei der Wiederaufführung durch ein Chanson bekam.
Verbeugung vor Rene Deltgen und Inge Meysel
Götz Alsmann rattert den Filmplot im Dortmunder Konzerthaus nur so herunter, nennt die Namen der wichtigen Schauspieler (Rene Deltgen!, Inge Meysel!) und spielt mit seiner exzellenten Band dann den Titel. Geschichten mit Witz, damit unterhält der Pianist, Sänger und Moderator aus Münster wie kaum ein Zweiter. Der samstägliche Friseurbesuch mit dem Vater, der gemeinsame Fernsehabend mit den Eltern, bei dem Udo Jürgens auftrat und den kleinen Götz schwer beeindruckte – derlei verbindet der Tausendsassa immer hübsch mit Liedern über die Liebe, weil ja auch sein neues Programm so heißt: „L.I.E.B.E“.
Die CD dazu sollte schon erschienen sein, kommt aber wegen Corona erst im November. Die beiden Abende am Wochenende in Dortmund waren seit neun Monaten die ersten Konzerte, die Götz Alsmann wieder gespielt hat. Die Freude darüber war zu spüren. Alsmann trifft mit seinen alten, lässig in den Jazz überführten Schlagern oder einem sanft rhythmisch geschüttelten Mambo allerdings genau den Nerv des Zuhörers. Um dann am Schluss, ganz alleine mit Ukulele auf der Bühne, mit „Bis ans Ende der Welt“, der deutschen Version der mexikanischen Rumba „Tres Palabras“, auch noch richtig schön die Herzen zu massieren.
Weitere Termine: 7. November: Mülheim, Stadthalle; 3. u. 4. Dezember: Düsseldorf, Savoy Theater