Essen. Seit Sonntagabend steht fest, dass die Karten in der deutschen Parteienlandschaft neu gemischt werden. Und die Community diskutiert rege über die Zukunft der Parteien und ihre Politik.

Die vormals Kleinen haben ihren Status als Kanzlermacher und Mehrheitsbeschaffer hinter sich gelassen, und die Volksparteien müssen sich die Frage stellen lassen, wie viel Volk sie noch repräsentieren. Auch wenn allerorts über die niedrige Wahlbeteiligung lamentiert wird, zeigt unsere Community, dass von Politikverdrossenheit nicht die Rede sein kann – höchstens von Politikerverdrossenheit.

Schwarz-gelb und wie weiter?

Viele User streiten sich in der Frage, wie viel Sozialstaat noch möglich ist und wie es unter der neuen Führung mit Hartz IV weitergeht. dakota1949 fordert: „Die jetzige Regierung sollte mal den Weg zum Leistungsstaat finden und nach ihren Möglichkeiten die Voraussetzungen dafür schaffen.“, worauf fragender123 kontert: „Ich denke nicht, dass wir die Bedeutung des Wortes SOZIAL neu definieren müssen. Der Sozialstaat wurde vor allem auf den Erfahrungen mit dem Nationalsozialistischen Regime geschaffen. Hitler hatte vor allem bei den Ärmsten einen extremen Zulauf da er ihnen etwas gab, das andere Parteien nicht geben konnten.“

Konsequenzen für Sozialdemokraten

Auch die Zukunft der SPD steht im besonderen Interesse der Community: Joe1979 empfiehlt: „Der Gang in die Opposition ist das Beste was der SPD in dieser Situation passieren konnte. Jetzt kann sie ihr Profil schärfen, den Generationswechsel vollziehen […] und gegenüber der Linken verlorenes Gebiet zurück erobern.“. Aber auch in Personalfragen glauben viele User, dass „Nahles, Münte, Steinmeier und Steinbrück […] die jetzige SPD nicht mehr zu alten Höhen bringen“ können, eher noch einen weiteren Verlust an Stimmen befürchten müssen.

Neue Regierung soll Wort halten

Das neue Führungsduo Merkel-Westerwelle beschreibt StefanDernbach als „scharf wie eine Solinger Klinge und so schlagkräftig wie ein Nudelholz“: „Deutschland darf sich warm anziehen. […] Vom Spätsommer direkt in die Eiszeit. Das schaffen nur wir.“. Cappu1603 fordert von der neuen Regierung, dass „vor allem […] die FDP nun zu ihren Worten stehen“ müsse: „Sollten nach dieser Wahl wieder die Versprechen en gros gebrochen werden, dann wird es bei der nächsten Wahl eine sehr große politische Veränderung geben, denn heute ist schließlich auch die SPD wegen ihrer Unglaubwürdigkeit abgestraft worden.“.