Essen. Das Spiel beginnt: Die Saisoneröffnung 20/21 der großen Konzertsäle in Essen und Dortmund ist in diesem Jahr beeinflusst von den Pandemie-Regeln.

Intensives Proben ist für Profi-Orchester Alltag, aber den Auftritt von Covid-19 und erst recht den seiner Folgen haben auch die Besten nicht in den Partituren finden können. So steht auch die Saisoneröffnung der beiden großen Konzertsäle in Essen und Dortmund unter dem Stern von Umdisponieren und Improvisieren, vom Runterbrechen großer Formate aufs Mach- aber doch noch Hörbare und vieles mehr.

All das ist auch deshalb eine besondere Herausforderung, weil der internationale Konzertbetrieb, den diese Häuser mit ihren Gästen von Amsterdam bis London spiegeln, einen langen Atem hat. Als die dicken Programmbücher der Saison 20/21 in Druck gingen, gab es längst feste Verträge – doch keiner der Vertragspartner wusste von Corona.

Chorwerk in Dortmund, Till Brönner in Essen

Eine Gala für sich waren in der Region stets die Eröffnungskonzerte der Saison. Und tatsächlich hält Dortmunds Konzerthaus auf kühne Weise daran fest: Ausgerechnet ein Chorwerk wird mit Joseph Haydns „Die Schöpfung“ am 3. September erklingen. Trotz Aerosol-Debatte: Man ist sich in Dortmund sicher, Künstler und Zuschauer in größtmöglicher Sicherheit zu Gast zu haben. Vielleicht hilft auch, dass mit Thomas Hengelbrock ein Dirigent am Werk ist, zu dessen Profil die historische Aufführungspraxis gehört – und eine daraus resultierende kleine Besetzung kann in Pandemie-Zeiten nur von Vorteil sein.

In Essen beginnt man mit dem, was längst erklungen sein sollte: Till Brönners „My Piano Friends“ (31.8.) oder die flügelstürmenden Brüder Jussen (12.9.) sind Nachholkonzerte, ehe dann große Orchester wie das des SWR mit Pultstar Teodor Currentzis und Patricia Kopatchinskaja (24.9.) folgen.

Weniger Plätze in den Konzerthäusern

Karten für all das sind knapper als üblich. Beide Häuser haben ihre Sitzplätze den jüngsten Pandemie-Regelungen angepasst. Von den sonst 1906 Plätzen der Essener Philharmonie werden aktuell maximal 952 besetzt. Dortmunds Konzerthaus hat 1550 Sitze, in Corona-Zeiten sind davon aktuell knapp 800 geblieben.