Witten. . Alle großen Zauberer haben mal klein angefangen. Das Handwerk kann man in der Wittener Magic Academy lernen.
Da ist selbst unser cooler Fotograf baff: Als Freiwilliger springt er nach getaner Arbeit in der Wittener Magic Academy bei einem Trick ein. Zauberschülerin Friederike (Foto li.) hält ihm zwei rote Schaumgummibälle entgegen. „Sie dürfen sich einen aussuchen und halten ihn dann ganz fest“, erklärt die 14-Jährige. In die Runde grinsend greift der Mann mit der Kamera zu und schließt die Hand um den Ball zur Faust. „Jetzt zeigen Sie mal!“ Er öffnet die Hand und präsentiert völlig verblüfft: zwei Bälle!
Wie Friederike das gemacht hat? „Das wird nicht verraten“, sagt Susanne Malik (kl. Foto). Die 58-Jährige ist Hausherrin der Magic Academy in Witten. Seit 2010 lehrt sie in den Räumen einer ehemaligen Kneipe dort das Zaubern. Nicht nur Schülern der Wittener Rudolf-Steiner-Schule, an der sie auch Englisch unterrichtet, sondern jedem, der es lernen möchte. Eine der wichtigsten Lektionen: Lass dir niemals in die Karten schauen! „Deswegen soll man einen Trick auch nie zwei Mal vor demselben Publikum zeigen“, so Malik. „Denn nur beim ersten Mal ist der Zuschauer überrascht. Beim zweiten Mal weiß er schon, wie der Trick ausgeht, und schaut ganz anders hin.“
Susanne Malik muss es wissen, denn sie zaubert schon von Kindesbeinen an. Gelernt hat sie es von ihrem Vater, dem Magier Bert Smart. Der trat nicht etwa mit Künstlernamen auf, sondern hieß wirklich so. Als Soldat kam der Engländer nach Deutschland, verliebte sich, blieb – und zauberte. Seine Tricks bestellte Vater Smart immer beim Supreme Magic Shop in England. Und zwar so einige. Den riesigen Fundus verwahrt seine Tochter nun im Keller der Magic Academy – auf der ehemaligen Kegelbahn.
Im kleinen Saal für Gesellschaften richtete Malik eine Bühne ein. Hier präsentieren ihre Eleven regelmäßig das Gelernte, und hier finden auch die Kurse statt. Wie jetzt bei unserem Besuch. Carl (14, im Bild re.) zeigt gerade seine Paradenummer, „das tanzende Tuch“. Tanzend kommt er dafür auch auf die Bühne – zum Song „Beat It“ von Michael Jackson. Denn so etwas gehört dazu: „Der Trick ist das eine. Ein Kunststück wird aber erst daraus, wenn man ihn auf besondere Art vorführt“, erklärt Susanne Malik.
Alle Schüler, die gerade ihre Kunststücke proben – auch die 18-jährige Mehek (2. v. li.) und Kartentrickser Jasper (15) –, sind sich einig: Die coolsten Zauberer derzeit sind die Ehrlich Brothers. Das Brüder-Duo, das aktuell wieder in der Region trickst, begeisterte seine Fans mit aufwendigen Groß-Illusionen. Dass für großes Erstaunen aber auch schon zwei kleine Schaumstoffbälle und etwas Fingerfertigkeit reichen, das kann man in der Wittener Magic Academy lernen.
Ehrlich Brothers: Zauberhaft ins neue Jahr
Zum Jahreswechsel geht es in der Region wieder zauberhaft zu: An Silvester sorgen die Ehrlich Brothers mit ihren Illusionen in Oberhausen, einen Tag zuvor in Dortmund für Erstaunen. Seit 2000 treten die Brüder aus Ostwestfalen-Lippe als Duo auf und begeistern ihre wachsende Fanschar u.a. mit dem Verbiegen von Eisenbahnschienen.
Ihre aktuelle Show „Faszination“ sahen seit der Premiere 2016 bereits über eine Million Zuschauer. Aufgrund des Erfolgs sind Andreas und Chris Ehrlich seit diesem Dezember erneut mit ihrem Programm unterwegs. Darin zaubern sie etwa Münzen durch eine Glasplatte oder lassen einen Monstertruck aus dem Nichts erscheinen. Das große Finale der Tour findet am 15. Juni 2019 mit einer Show in der Düsseldorfer Arena statt. Dann sind die magischen Brüder die einzigen Magier, die ein zweites Mal ein ganzes Fußballstadion verzaubern. Schon 2016 holten sie damit den Weltrekord in der Commerzbank-Arena in Frankfurt.
Hier lesen Sie ein ausführliches Interview mit den Ehrlich Brothers.