Gelsenkirchen. . Mit dem Buch „Dunkle Geschichten aus dem Ruhrgebiet“ veröffentlicht Margit Kruse wahre Begebenheiten aus dem Revier.
Auf dem Friedhof geht es den Engeln mitten in der Nacht erbarmungslos an den Kragen. Auf einem verlassenen Reiterhof geschehen merkwürdige Dinge und eine einsame schwarze Hand kriecht gespenstisch durch ein Schloss. Was ist da los?
Diese Frage beantwortet nicht etwa ein Krimi, sondern ein Geschichtenbuch, das auf wahren Begebenheiten beruht. „Dunkle Geschichten aus dem Ruhrgebiet“ heißt das schaurig-schöne Buch aus der Feder der Gelsenkirchener Autorin Margit Kruse.
Der 80 Seiten starke Band ist im Wartberg Verlag erschienen und vereint 20 düstere Erzählungen aus dem Revier. Keine erfundenen, sondern solche, die tatsächlich passiert sind oder die von Generation zu Generation überliefert werden.
So gerät das Buch zu einer Art Reiseführer durch die dunklen, düsteren, unheimlichen Orte der Region. Schöne und schaurige Zeit- und Lokalgeschichte spiegelt sich in den Texten wider, es gibt gleich mehrere aus Gelsenkirchen, aber auch solche aus Gladbeck, Haltern am See oder Bochum.
Krimis zur Weihnachtszeit
Margit Kruse, sonst eher für spannende Krimis mit Lokalkolorit bekannt, recherchierte lange in der Region, hörte zu, fragte nach, holte aber auch Gelsenkirchener Geschichten, von denen sie mal gehört hatte, wieder ans Tageslicht. Die von dem „Fisch mit bitterem Beigeschmack zum Beispiel“, die die Autorin aus der Ich-Perspektive erzählt. Sie erinnert an einen bis heute ungeklärten Mord an einer jungen Frau im Jahre 1979 in Hassel. An einem Fisch-Imbiss verdächtigte sie einst einen unbekannten, Rollmops verschlingenden alten Mann des Mordes: „Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.“ Ein Foto erinnert an den tatsächlichen Leichenfundort.
Auf den Friedhöfen der Region, dort, wo sich immer wieder auch Grabschänder ans schäbige Werk machen, ist Margit Kruses Geschichte „Engel – Vermittler zwischen Himmel und Erde“, mit einem vorangestellten Gedicht von Hermann Henkel, angesiedelt.
Nächstes Werk erscheint im Oktober 2019
In „Kumpel mit Hufen“ erzählt die Autorin schaurige Geschichten aus dem Bauch der Erde, wo einst die Grubenpferde hart schuften mussten. Für die 1957 geborene Margit Kruse ist es das zwölfte Buch. „Und das nächste ist bereits fast fertig“, verrät sie. „Advent, Advent, die Zeche brennt“ wird im Oktober nächsten Jahres erscheinen und 24 Weihnachtskrimis präsentieren. Und vom letzten Roman „Zechenbrand“ wird es im Jahr darauf mit „Zechenerbe“ eine Fortsetzung geben. Für Spannung ist also weiterhin gesorgt.
>> Das Buch und die Premierenlesung
Das Buch „Dunkle Geschichten aus dem Ruhrgebiet“ ist im Wartberg Verlag erschienen und kostet 12 Euro. Die Premierenlesung findet am 13. Oktober in der Buchhandlung Junius, Sparkassenstraße 4, statt und wird musikalisch begleitet von Norbert Labatzki. Eintritt ist frei, Kartenreservierung: 0209 23774.