Essen. . Herman van Veen wird Direktor im Folkwang Museum und Heino steigt bei Rammstein ein: Die Grenze zwischen Prognose und Fake News ist fließend.

Prognosen sind so schwierig, weil es vor der Hacke duster ist. So oder etwas weniger bergmännisch müssen wir es immer wieder hören, sobald es um Vorhersagen geht – was das Geunke von der Unwägbarkeit der Zukunft ja nicht richtiger macht. Eigentlich steht fast alles schon fest, wenn man sich nur ansieht, worauf die Dinge hinauslaufen. Und wenn es dann am Ende doch nicht so kommt, stand es eben falsch fest. Deshalb an dieser Stelle einige Vorhersagen für das Kulturjahr 2018, die irgendwo zwischen Prognose und Fake News einzusortieren sind:

So ist längst absehbar, dass Rammstein-Sänger Till Lindemann bei seiner nächsten Abenteuerreise mit Joey Kelly die Antarktis in Angriff nimmt. Für die Dauer der Reise (geplant sind mindestens siebzehn Monate, weil der alte Bus der Kelly-Family zum Einsatz kommen soll) übernimmt naheliegender Weise der immer noch Lederjacke tragende Heino den Posten des rechtsaußen raunenden Rockers.

Helene Fischer trifft Bushido im Studio

Ob dann Helene Fischer 2018 tatsächlich mit Bushido ins Studio gehen wird, hängt angeblich nur noch davon ab, ob die Toten Hosen als Begleitband zusagen.

Der Duden wird das Wort des Jahres aufnehmen, das wegen grammatikalischer Unzulänglichkeit auch das Unwort des Jahres ist: „Jamaika-Aus“, steht dann zwischen „Jamaika-Aas“ (Kosename für Christian Lindner) und „Jamaika-Sause“ (Bezeichnung für den Jahresausflug des Bundeskabinetts unter Kanzler Jens Spahn).

WDR 2 machen jetzt die Hörer

Offen ist allerdings, wer die neue ARD-Satire-Show „Nuhr nicht lustig“ übernehmen wird. Der dafür eigentlich prädestinierte Comedian Dieter Nuhr soll offenbar erst einmal abwarten, wie sich die Ersetzung der beliebten ARD-„Deutschlandbilder“ durch die Sendung „Nuhr im Ersten“ auf die Quoten auswirkt.

Fest steht allerdings, dass der WDR-2-Hörfunk nach der erfolgreichen Einbeziehung von immer mehr Publikum in die Sendungen nach einer Übergangsphase von drei Monaten ab September 2018 komplett ohne Moderatoren und Journalisten produziert werden soll; Intendant Tom Buhrow soll längst die Parole „Alle Macht den Hörern!“ ausgegeben haben.

Alfred Jodocus Kwak soll Pressesprecher werden

So gut wie klar ist auch, dass der ab 1. Januar 2018 vakante Direktoren-Posten im Essener Museum Folkwang von Tausendsassa Herman van Veen übernommen wird. Nicht nur, dass mit Hein Mulders bereits ein Landsmann von ihm die Aalto Oper und die Philharmonie in Essen leitet; zuletzt wurden die Chefposten der Revier-Kultur stets an Niederländer vergeben: Ruhrtriennale-Chef Johan Simons wechselt 2018 an die Spitze des Bochumer Schauspielhauses, und mit Edwin Jacobs hat auch der Dortmunder U-Turm mit seinem Ostwall-Museum längst eine holländische Spitze. Der van-Veen-Vertraute Alfred Jodocus Kwak soll Pressesprecher des Folkwang werden.

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Überhaupt ändert sich für Museen an Rhein und Ruhr so manches, weil die Kunststiftung NRW in Zusammenarbeit mit der Film- und Medienstiftung des Landes alles auf die Karte Digitalisierung setzt. Deshalb werden etwa Museen und Ausstellungen nur noch dann gefördert, wenn sie die Werke ab sofort nicht mehr im schnöden Live-Format vor Ort zeigen, sondern ausschließlich in Streaming-Diensten und digitalen Netzwerken. „Wenn die Diesel-Fahrverbote kommen“, so ein Insider, „dürfen die Museen der Großstädte ohnehin nicht mehr mit Besucherbussen angefahren werden.“

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