. . Tomi Ungerer und Tinguely, Lüpertz und Le Corbusier: Ein Ausblick auf die Höhepunkte der Musumslandschaft in Nordrhein-Westfalen in 2016.
Jean Tinguely und Tomi Ungerer, Lüpertz und Le Corbusier sind die bekanntesten Künstler, die von den Museen in Nordrhein-Westfalen präsentiert werden – die ganz großen Namen bleiben aus in diesem Jahr. Dass es generell viel aus eigenen Sammlungsbeständen der Häuser zu sehen gibt, muss kein Nachteil sein, wie die vergangenen Jahre gezeigt haben.
Ungerer und Struth in Essen
Vom 4. März bis 29. Mai würdigt das Essener Folkwang-Museum den Fotografen Thomas Struth, der das Etikett „Becher-Schüler“ längst abgestreift und sich selbst einen Namen gemacht hat. Die Schau „Nature & Politics“ soll 35 teils großformatige Aufnahmen aus acht Jahren umfassen. Mit ihnen untersuche Struth, „wie Ehrgeiz und menschliche Vorstellungswelten zu räumlicher, objekthafter Wirklichkeit werden“, lässt das Folkwang wissen. Daneben widmet es sich vom 18. März bis 16. Mai dem vor allem als Kinderbuchzeichner und Autor bekannten Tomi Ungerer. Die Ausstellung „Incognito“ zeigt Collagen, Assemblagen und Plastiken des 84-Jährigen.
Degas & Rodin in Wuppertal
Das Wuppertaler Von der Heydt-Museum zeigt drei Jahre nach dem Duisburger Lehmbruck ebenfalls den einstigen Düsseldorfer Akademie-Direktor Tony Cragg, der ja in Wuppertal nicht nur lebt, sondern auch den Skulpturenpark Waldfrieden angestiftet hat. Im von der Heydt soll es die erste umfassende Cragg-Retrospektive werden (19. April - 14. August). Für mehr Zulauf dürfte hier aber das im Herbst folgende Titanen-Schaulaufen „Edgar Degas und Auguste Rodin – Giganten im Wettlauf zur Moderne“ sorgen (25. Oktober - 26. Februar).
Le Corbusier in Münster
In Münsters Picasso-Museum beginnt am 13. Februar eine Ausstellung zum malerischen Werk der Architektur-Ikone Le Corbusier (1887-1965). Im Zentrum von „Zeichnen als Spiel“ stehen bis zum 24. April 120 Zeichnungen. Es soll die bislang umfangreichste Schau von Zeichnungen Le Corbusiers in Deutschland werden.
Tinguely in Düsseldorf
Munter, ja heiter und verrückt wird es im Düsseldorfer Museum Kunstpalast, das ab dem 23. April mit der Schau „Super Meta Maxi“ das Werk von Jean Tinguely zeigt. Der Schweizer Künstler (1925-1991) zaubert mit seinen spielerisch-absurden Maschinen-Plastiken und kinetischen Objekten immer wieder ein Lächeln auf die Gesichter. Das Objekt, das der Ausstellung den Titel gab, ist 17 Meter groß und begehbar. Auch Gemeinschaftsprojekte mit Künstlern wie Daniel Spoerri, Yves Klein und Robert Rauschenberg sind in der Ausstellung bis zum 14. August zu sehen.
Léger in Köln
Ab dem 9. April zeigt das Kölner Museum Ludwig, das im August seinen 40. Geburtstag mit der Gruppenausstellung „Wir nennen es Ludwig“ feiert, Architektur-Arbeiten des Kubisten Fernand Léger (1881-1955). Die Schau steht unter dem Titel „Malerei im Raum“. Der gelernte Architekturzeichner Léger und Le Corbusier kannten und schätzten einander – Léger mitunter fertigte Wandmalereien für Gebäude des Schweizers an.
Das Wallraf-Richartz widmet sich derweil dem Vonbismus: „Von Dürer bis van Gogh – Sammlung Bührle trifft Wallraf“, so der Titel der „einmaligen Sonderausstellung“ mit „mehr als 70 Meisterwerke aus Gotik bis Kubismus“ im „faszinierenden Dialog“ – man darf gespannt sein auf Dürer, Canaletto, Monet, Gauguin und Picasso (23. September-29. Januar). Wie auch auf die Umsetzung der originellen Idee, unter dem Motto „Republik der Kinder“ die Kunst im Frühling tiefer zu hängen: Im 2. Obergeschoss des Hauses gibt es dann Rembrandt auf Augenhöhe für Kinder.
Lüpertz in Duisburg
Ab dem 11. März zeigt das Museum Küppersmühle in Duisburg Arbeiten des „Malerfürsten“ Markus Lüpertz, der im Frühjahr 75 wird. Die Ausstellung „Kunst, die im Wege steht“ präsentiert bis zum 29. Mai den Maler und Bildhauer mit einer Werkschau einige seiner großen Bildzyklen. Lüpertz, verknüpft darin seine expressiv verformten Körper mit mythologischen Themenblöcken.