Los Angeles. Gold für Deutschland - aber für wen genau? Dass ein Studenten-Oscar in diesem Jahr in die Bundesrepublik geht, war klar. Jetzt steht auch fest, wer von den drei Deutschen in der Endrunde der Goldjunge ist.

lker Çatak, Regisseur an der Hamburg Media School, hat in Los Angeles einen Studenten-Oscar gewonnen. Der 31-Jährige erhielt die Auszeichnung am Donnerstagabend (Ortszeit) in Beverly Hills bei Los Angeles in der Kategorie "Bester ausländischer Film" für sein Werk "Fidelity", wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences mitteilte. Die Studenten-Oscars sind die Ableger des wichtigsten Filmpreises der Welt für den Nachwuchs. Sie werden seit 1972 vergeben.

Dass der Studenten-Oscar in der Sparte in diesem Jahr nach Deutschland gehen würde, war seit langem klar - denn alle drei Teilnehmer der Endrunde kamen aus der Bundesrepublik. Erst mit der Gala in Kalifornien wurde aber bekannt, wer mit Gold, mit Silber und wer mit Bronze geehrt wird.

Vorbild Fatih Akin

"Fidelity" (auf Deutsch: Treue oder Ehrlichkeit) ist Çataks Abschlussfilm von der Hamburg Media School. "Sadakat", das ist der türkische Titel, spielt während der politischen Unruhen in der Türkei rund um den Taksim-Platz und wurde 2014 mit großem Risiko in Istanbul gedreht. Der Film erzählt von einer jungen Ärztin. Auf der Straße toben Krawalle zwischen Demonstranten und der Polizei. In einer spontanen Aktion bietet sie einem politischen Aktivisten Schutz - dadurch gerät auch ihre Familie ins Visier der Polizei.

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Çatak wurde in Berlin geboren. Als er zwölf war, zog seine Familie nach Istanbul, nach dem Abitur kehrte er nach Deutschland zurück. Er lernte erst in Berlin und dann in Hamburg das Filmhandwerk und verdiente unter anderem mit Werbefilmen Geld. Als Vorbild bezeichnet er den türkischstämmigen Regisseur Fatih Akin ("Gegen die Wand"). (dpa)