Essen. . „Der Lurch hält durch“ – gesammelte Verse des Revierdichters Hubertus A. Janssen, kombiniert mit Zeichnungen von Peter Menne.

Unseren Lesern ist Hubertus A. Janssen vertraut aus der täglichen Gedicht-Rubrik. Und bisher mussten wir Leser, die nach einem Buch von unserem Hausdichter aus Recklinghausen fragten, abschlägig bescheiden. Doch nun ist ein Band mit all den heiteren Reimen, den Limericks und Versquartetten von Janssen erschienen: „Der Lurch hält durch“.

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Janssen macht darin mit seinen Gedichten vor, wie musikalisch man mit Sprache umgehen kann. Er wendet die Wörter und jongliert mit ihnen, lässt sie kleine Pirouetten drehen. Dass sich Sprache nur in zweiter Linie aus Buchstaben und zunächst einmal aus Tönen zusammensetzt, das kann man in seinen Versen nicht nur hören, sondern sogar erblicken. Janssens Vokalmusik sieht jeder, der lesen kann. Wenn man auf Wörter wie Krötenflöte oder Sätze wie „Neulich traf ich eine kleine Randerscheinung“ im Lesen lauscht, dann weiß man: Der Augen- und Ohrenweidenpfleger Hubertus A. Janssen hext zusammen, was nicht zusammengehört. Pechvögel im Postwurfpaket, den Hasen Rotkehlchen, den Wolf Rolf und Dohlen in Polen. Die herrlichen Zeichnungen von Peter Menne in diesem Band stellen denn auch viele von ihnen vor Augen.

Die disparaten Dinge, auf die sich Janssen im Paar, überkreuz oder auch mit wonniger Umarmung einen Reim macht, werden durch seine Gedichte zu Brüdern, die Welt verschwistert sich. Und vielleicht ist es der sprachliche Vorschein einer Welt, die viel wünschenswerter erscheint als die bestehende, der in Janssens Gedichten neben der großen Heiterkeit auch einen Hauch von Glück verspüren lässt.