Bayreuth. Nike Wagner sieht die Rechte ihres Familienzweigs an der Richard-Wagner-Stiftungin gefährdet. Die Stiftung organisiert die Bayreuther Festspiele.
Die Intendantin des Bonner Beethovenfests und Urenkelin des Komponisten Richard Wagner, Nike Wagner, sieht die Bayreuther Festspiele tief in der Krise. Und leider sei das keine fruchtbare Krise, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur vor ihrem 70. Geburtstag, den sie am 9. Juni feiert. Sie und ihre Geschwister fürchten als Nachkommen von Wieland Wagner um eine Aushöhlung der Richard-Wagner-Stiftung, erläuterte sie weiter. "Mein Familienzweig - Wieland Wagners geistigem Erbe verpflichtet - kämpft schon seit langem gegen das Aushöhlen der Rechte der Stifterfamilie in der Stiftung." Die Stiftung war in den 1970er Jahren gegründet worden, um das Erbe Wagners zu wahren und das Festspielhaus für die Nachwelt zu erhalten.
"Wir erwägen die Klage", sagte Wagner. Weil der Wieland-Stamm fürchtet, dass die Verwaltungs-GmbH der Festspiele mehr und mehr Macht an sich reißt, hatte er im Herbst den Linken-Politiker Gregor Gysi als Anwalt hinzugezogen. Nike Wagner beklagte die "nahezu unendlichen bayerisch-oberfränkisch-mäzenatischen Kungeleien. Fifa ist überall." (dpa)