Magdeburg. Die Autorenvereinigung PEN setzt mit Josef Haslinger auf Kontinuität an der Spitze. Zugleich macht sie sich für die Rechte der Kreativen stark.

Josef Haslinger (59) bleibt Präsident der Schriftstellervereinigung PEN. Bei der Mitgliederversammlung in Magdeburg sei der Autor und Professor am Freitag ohne Gegenstimmen gewählt worden, sagte PEN-Geschäftsführerin Claudia Krauße. Es habe zwei Enthaltungen gegeben. Damit ist der Österreicher für zwei weitere Jahre bestätigt, seit 2013 hat er das Amt inne.

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Die Autorenvereinigung plädierte zudem für ein starkes Urheberrecht. In einem am Freitag gefassten Beschluss heißt es, die Werke müssten angemessen vergütet und gegen Missbrauch geschützt werden, indem die gesetzliche Schutzfrist bis 70 Jahre nach dem Tod der Urheber garantiert wird. "Die Einhaltung des Urheberpersönlichkeitsrechts zählt zu den Voraussetzungen für das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung, auch für die Freiheit von Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre."

"Writers-in-Exile"-Programm bietet Exil für Autoren

Die Schriftsteller fordern konkret, dass Kommunen und Bibliotheken bei der Finanzierung von E-Book-Ausleihen unterstützt werden. Zudem sollten solidarische und urheberrechtsorientierte Verwertungsgesellschaften gestärkt werden. Ein weiterer wichtiger Punkt sei auch der bessere Schutz der Urheber vor Internet-Piraterie.

Zum Auftakt des Treffens war am Donnerstagabend die eingeschränkte Meinungsfreiheit in Vietnam thematisiert worden. Auch das Massaker an Armeniern vor 100 Jahren spielt auf der bis zum Sonntag dauernden Tagung eine Rolle. Das "Writers-in-Exile"-Programm des deutschen PEN steht ebenfalls im Fokus. Es bietet acht Autoren aus aller Welt die Möglichkeit, für ein bis drei Jahre im Exil in Deutschland zu leben. Das PEN-Zentrum Deutschland hat rund 830 Mitglieder. PEN steht für die Wörter Poets, Essayists, Novelists. (dpa)