Iserlohn. . Die Iserlohner Villa Wessel zeigt noch bis zum 21. Juni Arbeiten der Britin Laura Ford. Ein weiteres Werk kommt in den Volkspark Letmathe.
„Meine Arbeit ist eine Mischung aus Humor, Melancholie und Dunkelheit.“ Mit diesen Worten charakterisiert die britische Bildhauerin Laura Ford ihr kreatives Schaffen. Und das hat sie mit ihren Arbeiten in die renommierte Londoner Tate Gallery ebenso gebracht wie ins staatliche Museum von Wales oder auch zur Biennale nach Venedig.
Bis zum 21. Juni ist eine kleine, feine Auswahl ihrer Werke nun auch in Südwestfalen zu sehen. Die Iserlohner Villa Wessel zeigt die ebenso verstörenden wie attraktiven Skulpturen neben einigen Ford-Bildern als eine wundersame Mischung aus Märchenwelt und Alptraum-Anleihe. Ja, es ist schon ein eigenartiger Kosmos, den Laura Ford da entwirft, dem sie ihre Figuren förmlich entlehnt. Koboldhaft scheinen sich kleine, anonyme Weltlinge in einer Kunstszene zu vergnügen, die Laura Ford in dieser Weise frech ironisiert. Merkwürdige Giraffen- und Katzentiere buhlen um die Aufmerksamkeit des Betrachters. Geradezu terroristisch anmutende Gestalten hüllen sich in schwarze Umhänge, künden von Geheimnisvollem, wenn nicht sogar von unheilvollem Auftrag.
Rätselhaft und sympathisch
Es ist diese merkwürdige Spannung aus Anziehung und Ablehnung, die die Ford-Kunst umweht. Die Künstlerin bekennt, dass sie sich in ihrer Kreativität immer wieder aufs Neue von unmittelbaren Erfahrungen, Erlebnissen, von Nachrichten und Ereignissen beeinflussen lässt. Das führt zu spontanen Reaktionen und zu bisweilen irrationalen Ergebnissen.
Papier und Stoff, Bronze und Gips sind die Materialien, die sie häufig für die Umsetzung ihrer Phantasmen verwendet. Die (Kunst)-Welt der Laura Ford ist eine in sich geschlossene Symbollandschaft. Der Gedanke der Metamorphose, der Wandlung, nimmt dabei einen zentralen Stellenwert der Erkenntnis und der Interpretation ein. Laura Ford fasziniert durch die Widerstände, die sie mit ihrer Kunst transportiert und die gleichzeitige Freundlichkeit und Offenheit mit der sie dies alles inszeniert. So bleibt sie alles in allem rätselhaft sympathisch, scheu und zugleich doch auch ungeheuer präsent.
Stiftung kauft Ford-Skulptur
Für die Bad Homburger Galerie Scheffel, mit der Laura Ford seit einigen Jahren verbunden ist, gehört die Britin schlicht „zu den hellsichtigsten und eigenständigsten Künstlerinnen ihrer Generation“.
Die Ulrich-Thiele-Stiftung hat in Abstimmung mit dem Kunstverein Villa Wessel für den Volkspark in Iserlohn-Letmathe bereits eine drei Meter hohe Skulptur mit dem Titel „Entsandte Katze“ von Laura Ford erworben.