Düsseldorf. Zehn Kunstkritiker bewerteten das Kunstjahr 2014 in NRW. Die “Zitrone des Jahres“ sprachen neun von ihnen der rot-grünen Landesregierung zu. Sie kritisierten damit die Versteigerung von zwei Warhol-Bildern durch den indirekt dem Land gehörenden Casino-Betreiber Westspiel.

Das Wuppertaler Von der Heydt-Museum hat Kunstkritiker in Nordrhein-Westfalen wieder einmal begeistert. Das Museum bekam für sein Ausstellungsprogramm vom Impressionisten Camille Pissarro bis zur Weltkriegsschau "Menschenschlachthaus" in der jährlichen Umfrage der NRW-Ausgabe der "Welt am Sonntag" das meiste Lob.

Ein Kritiker urteilte: "Das Von der Heydt-Museum gehört in die 1. Liga deutscher Museen". Zehn Kritiker gaben ihr Urteil über das Kunstjahr 2014 in Nordrhein-Westfalen ab.

Verkauf der Warhol-Bilder als Startschuss zum Ausverkauf

Seltene Einmütigkeit herrschte am anderen Ende der Skala. Die "Zitrone des Jahres" sprachen neun von zehn Kritikern der rot-grünen Landesregierung zu. Sie kritisierten damit die Versteigerung von zwei Warhol-Bildern durch den indirekt dem Land gehörenden Casino-Betreiber Westspiel. Dies sei der "ungenierte Startschuss zum Ausverkauf öffentlichen Kunstbesitzes", schrieb ein Kritiker.

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Bei der Ausstellung des Jahres liegen die Kunstsammlung NRW mit "Kandinsky, Malewitsch, Mondrian", das Von der Heydt-Museum mit "Menschenschlachthaus" und das Essener Museum Folkwang mit "(Mis)Understanding Photography" gleichauf in der Kritikergunst. Als "Museum im Aufwind" erhielt das umgebaute LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster Vorschusslorbeeren. (dpa)