Herford/Köln. Kunstkritiker haben gleich dreimal nordrhein-westfälische Stätten der Kunst für ihre Arbeit 2014 geehrt. Museum des Jahres ist das Marta in Herford.
Das vergleichsweise junge Museum Marta im ostwestfälischen Herford ist von deutschen Kunstkritikern zum Museum des Jahres 2014 gekürt worden. Das Museum zeige auf beeindruckende Weise, wie die Vermittlung zeitgenössischer Kunst mit einer außergewöhnlichen Architektur in Einklang zu bringen sei, teilte die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes (AICA) am Dienstag mit. Der Museumsbau mit seinen geschwungenen Formen wurde vom US-amerikanischen Stararchitekten Frank O. Gehry entworfen. Im Mai 2015 feiert das Haus zehnjähriges Bestehen.
Dem Museum in der 65.000-Einwohner-Stadt Herford sei es in den vergangenen Jahren gelungen, ein vielfältiges Austellungs- und Sammlungsprogramm zu entwickeln. Einen Schwerpunkt setzt das Marta auf Design und Architektur. Die noch junge Sammlung besteht aus über 350 Exponaten. Aktuell ist neben einer Fotoausstellung junger Künstler eine Schau über die Arbeit des Gestalterbrüderpaars Bodo und Heinz Rasch zu sehen ("Der entfesselte Blick").
Ausstellung von Gregor Schneider gewürdigt
Zur "Ausstellung des Jahres 2014" wählten die Kritiker die große Übersichtsschau zum Werk des französischen Künstlers Pierre Huyghe, die das Museum Ludwig in Köln in der ersten Jahreshälfte realisiert hat.
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Pointiert, aber ohne den inhaltlichen Zusammenhalt der jeweiligen Schaffensperiode Huyghes aus den Augen zu verlieren, habe die Schau das medial facettenreiche Oeuvre des Künstlers dargestellt.
Als "Besondere Ausstellung 2014" würdigte das AICA die Arbeit "Hauptstraße 85a" von Gregor Schneider. Der für seine verstörenden Rauminstallationen bekannte Künstler ließ für das Kunstprojekt "Synagoge Stommeln" in Pulheim bei Köln das frühere Gotteshaus hinter einer kleinbürgerlichen Einfamilienhaus-Fassade verschwinden. (dpa)