Wir beantworten weitere Fragen von Kindern zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Menschen demonstrieren an vielen Orten für Frieden.
Zum Krieg in der Ukraine haben uns Kinder viele Fragen geschickt. Am Montag haben wir bereits einige davon beantwortet. Heute geht es unter anderem darum, wie den Flüchtlingen geholfen wird und was man in Deutschland tun kann.
Leonard (8) fragt: „Kann die russische Bevölkerung nicht etwas gegen den Krieg tun?“
Es gibt mutige Menschen in Russland, die gegen den Krieg demonstrieren, obwohl das verboten ist. Viele wurden schon festgenommen. Für die Russinnen und Russen ist es nicht leicht, etwas gegen Wladimir Putin zu unternehmen. Er bekämpft seine Gegner mit harten Mitteln.
Klara (8) fragt: „Können die Kinder in der Ukraine überhaupt noch zur Schule gehen?“
Im Krieg sind viele Dinge nicht mehr so, wie man sie kennt. Läden und Restaurants haben geschlossen – und auch Schulen. Es kann sein, dass Lehrer nun kämpfen müssen und dass Lehrerinnen mit ihren Familien aus der Stadt flüchten. Kinder fliehen auch mit ihren Eltern. Deswegen kann Unterricht oft nicht mehr stattfinden.
Leonard fragt: „Wenn so viele Flüchtlinge kommen, werden die Länder damit nicht überlastet?“
Es ist verständlich, dass sich viele Menschen, vor allem Frauen und Kinder, in Sicherheit bringen wollen, wenn es Krieg gibt. Viele Länder haben schon gesagt, dass sie die Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen wollen, zum Beispiel Polen und Deutschland. In dieser Notsituation werden alle aufgenommen, die kommen. Das schaffen die Länder.
Noah (9) fragt: „Kann es zum Weltkrieg kommen?“
Die allermeisten Experten sagen: Nein. Falls Russland es wagen sollte, ein Nato-Land anzugreifen, würden viele Länder dem angegriffenen Land helfen. Darunter wären die USA, Kanada und viele europäische Länder. Einen Weltkrieg gab es in der Geschichte zweimal. Die Nato setzt aber auf Abschreckung, damit es nicht zu einem großen Krieg kommt.
Anna (9) fragt: „Die Ukraine ist so nah, ist das gefährlich für uns?“
So ganz nah ist die Ukraine nicht. Sie liegt im Osten Europas. Vom Ruhrgebiet bis zur Grenze der Ukraine sind es 1300 Kilometer. Das ist etwa so weit wie nach Nordspanien. Die EU-Mitgliedsstaaten Polen, die Slowakei, Ungarn und Rumänien grenzen an die Ukraine.
Lisa (10) fragt: „Ich glaube, dass meine Eltern Angst haben. Muss man Angst haben?“
Menschen haben in diesen Tagen viele Gefühle. Manche sind traurig, dass die Menschen in der Ukraine angegriffen werden und dass dabei auch Menschen sterben. Manche haben Angst, dass sich der Krieg zwischen Russland und der Ukraine auf andere Länder ausbreitet. Manche sind unsicher, wie sich alles in Zukunft entwickeln wird. Manche sind ratlos, schockiert oder wütend. All diese Gefühle zu haben, ist in Ordnung. Aber Angst, dass sehr schnell in Deutschland etwas Schlimmes passiert, muss man nicht haben.
Tom (9) fragt: „Werden deutsche Soldaten in der Ukraine kämpfen?“
Die Europäische Union und die USA haben gesagt, dass sie nicht militärisch in den Konflikt eingreifen wollen. Sie werden also keine Soldaten in die Ukraine schicken. Das gilt auch für deutsche Soldaten.
Paula (11) fragt: „Was kann man hier in Deutschland gegen den Krieg tun?“
Du kannst zum Beispiel für Frieden demonstrieren. In den vergangenen Tagen gab es viele Demonstrationen gegen den Krieg und gegen Putin und für die Ukraine. Du kannst auch Geld spenden für die Menschen in der Ukraine, die ihr Zuhause verlassen mussten. Hilfsorganisationen kümmern sich um sie.
Mehr Informationen zum Ukraine-Krieg findest du auch in unserer Kinderzeitung CHECKY!
Zum Download: Diese Karte zeigt die Ukraine zwischen Nato-Staaten und Russland.