Eric Mayer hat Kindern viel Spannendes zu erzählen – im Kika, in Podcasts und in Büchern. Bei der Lit.Kid.Ruhr ging es in seinem Vortrag ums All.
Im Weltall kann man ohne Raumanzug nicht überleben. PUR+-Moderator Eric Mayer hat mal einen anprobiert. Und er hat extreme Geschwindigkeiten am eigenen Körper getestet. Beim Literaturfest Lit.Ruhr erzählte er von seinen Erlebnissen rund ums Thema „Weltall“. Im Interview spricht er über seinen neuen Podcast.
Es gibt inzwischen drei Bücher „Eric erforscht“ von dir, dazu den Podcast mit dem gleichen Titel. Und jetzt noch den Podcast „WOW-Wissen“. Wie kam es dazu?
„WOW-Wissen“ ist eine Fortführung von „Eric erforscht“, mit ganz kleinen Wissenshäppchen. Die Folgen sind 222 Sekunden lang. Sie sind für all jene, denen 25 bis 30 Minuten Podcast zu lang sind.
Sind 30 Minuten zu lang für Kinder?
Nein, überhaupt nicht. „Eric erforscht“ ist gut geklickt worden. Aber wir wollten mal eine kürzere Form ausprobieren, weil es uns so viel Spaß gemacht hat. Wir haben bis jetzt 18 Folgen gemacht. Im Moment gibt es eine Pause, weil ich zu viel zu tun habe.
Was steht gerade Spannendes bei PUR+ an?
Wir haben zwei Vulkansendungen auf der Insel La Palma gedreht, wo vor einem Jahr der schlimme Vulkanausbruch war. Wir haben uns angesehen, wie sich die Insel geologisch verändert hat, aber auch, wie die Menschen damit umgehen und was es für sie bedeutet. Wir haben auch eine Folge über Delfine gemacht. Außerdem gibt es eine neue Folge über extreme Wetterbedingungen, da lasse ich mich mit Hagelkörnern beschießen.
Wie viele Sendungen machst du pro Jahr für PUR+?
Um die 30 Folgen. Es ist eine wöchentliche Sendung, ab und zu gibt es auch Wiederholungen, wir machen also keine 52, aber wir müssen immer produzieren.
Du hast schon ein Krokodil mit der Hand gefangen. Im Buch erwähnst du das bei den TOP 3 deiner „krassesten Reportagen“. Was war noch besonders spannend?
Man muss sich immer fragen: Was ist krass? Zwei Tage ohne Schlaf oder bei minus 110 Grad in der Kältekammer – das waren Dinge, die körperlich krass waren. Was mich aber auch immer berührt, sind soziale Themen. Zum Beispiel wenn wir eine Familie besuchen, die ein schweres Schicksal hat. Oder wenn wir mit Tieren drehen, die vom Aussterben bedroht sind. Das finde ich auch krass, weil es etwas mit mir macht. Ich finde es aber gut, denn deswegen macht mir mein Job so Spaß.
Wie erholst du dich zwischen der ganzen Arbeit und den Reisen?
Mit meinem Hund Caramelo rausgehen, kuscheln, fernsehen… Ich habe ihn schon sehr lange, er ist jetzt 13 Jahre alt. Ich versuche, so viel Zeit, wie es geht, mit ihm zu verbringen.
Du wohnst in Frankfurt. Bist du ein Großstadtmensch?
Ja. Was ich sehr genieße, ist, Menschen zu sehen, wenn ich rausgehe. Ich habe sehr gerne Menschen um mich herum. In der Stadt habe ich das Gefühl, um mich herum passiert etwas. In der Natur bin aber auch sehr gerne, vor allem wenn ich viel gedreht habe und eine stressige Phase hatte.
Magst du eins deiner Bücher besonders?
Mir liegt das Buch über die Kräfte der Natur sehr am Herzen. Mich hat es schon als Kind fasziniert, wie Wolken entstehen oder wo ein Sturm herkommt. Beim Thema „Weltall“ dagegen bieten sich auf der Bühne schöne Experimente an und man kann Videos von der NASA zeigen. Deswegen habe ich mich für meine interaktive Lesung für das „Weltall“-Buch entschieden.
Welche Reaktionen bekommst du von Kindern?
Kinder sagen mir nicht „Ich hab was gelernt“, sondern sie erzählen mir immer Infos, die sie sich gemerkt haben. Daran merke ich, dass es im Kopf hängengeblieben ist. Das ist für mich das größte Kompliment. Ich werde auf der Straße öfter mal erkannt von Kindern und Eltern. Ich genieße es dann, mit ihnen zu quatschen.
Fernsehen geht heute über Streaming, und dicke Bücher finden viele Kinder nicht so cool. Wie findest du diese Entwicklung?
Ich nutze gern die neuen Medien, sie haben ihre Vorteile. Aber natürlich geht was verloren, wenn man keine Lust mehr hat, viel Text zu lesen. Lesen ist etwas sehr Wichtiges. Ich arbeite viel mit der Stiftung Lesen zusammen. Nicht lesen ist nicht gut. Aber wenn Kinder auf der Fahrt im Auto, wo sie nicht lesen wollen, einen Podcast hören, ist das natürlich was Gutes.
Du bist jetzt 42 Jahre alt. Und immer noch Abenteuer und Action…
Ich mache PUR+ seit 14 Jahren. Damals bin ich aus Flugzeugen gesprungen, habe einen Parabelflug gemacht und so etwas. Ein paar Sachen würde ich mir heute zweimal überlegen. Es gibt aber immer noch krasse Drehs, zum Beispiel in der Windloch-Höhle. Da gibt es Gänge, die so eng sind, dass man sich durchrobben muss. Das war ein tolles Erlebnis.