Essen. Die Autorinnen Sabine Zett, Anne Becker, Anja Kiel und Brigitte Jünger lasen zum „Welttag des Buches“ in Essen. Das Essener Lesebündnis lud ein.
Kinder lieben Geschichten. Und sie lieben es, aus spannenden und lustigen Geschichten vorgelesen zu bekommen. Deswegen lud das Essener Lesebündnis zum „Welttag des Buches“ vier Kinderbuchautorinnen nach Essen ein. Anja Kiel las den Drittklässlern der Kantschule in Katernberg aus ihrem gerade erschienenen Buch „Das Dings aus dem Schrank“ vor. Sabine Zett war mit „Collins geheimer Channel“ und „Chilly Wuff“ zu Gast in den dritten und vierten Klassen der Grundschule Nordviertel. Anne Becker las Sechstklässlern in der Albert-Einstein-Realschule in Rellinghausen aus ihrem Buch „Die beste Bahn meines Lebens“ vor. Brigitte Jünger präsentierte in der Kita Windvogel in Altenessen ihr Buch „Ida und das Gürkchen“.
Für Anja Kiel war es die erste Lesung mit ihrem neuesten Buch, das gerade erst im April herausgekommen ist. In „Das Dings aus dem Schrank“ bekommt das Mädchen Sophia auf sonderbare Weise einen Schrank geschenkt und entdeckt darin ein seltsames Wesen: ein Dings. Es kann sprechen, sieht jeden Tag anders aus und bringt Sophias Alltag ziemlich durcheinander.
Den Drittklässlern der Kantschule erzählte Anja Kiel, die in Hagen wohnt und selbst zwei Kinder im Alter von 11 und 14 Jahren hat, dass sie Köchin, Malerin und Balletttänzerin werden wollte, bevor sie schließlich damit anfing, Geschichten zu verfassen. Die 48-Jährige hat bis jetzt 16 Bücher geschrieben, darunter Bücher aus der „Leserabe“-Erstleser-Reihe und Bücher für den tiptoi-Stift.
Die Schülerinnen und Schüler hatten viele Fragen an die Autorin, sie wollten zum Beispiel wissen, seit wann Anja Kiel Bücher schreibt („seit 13 Jahren“), ob sie Haustiere hat („zwei Zwergkaninchen“) und wie ihr erstes Buch hieß („Der Hüter des schwarzen Goldes“). Sie alle waren sich einig: Anja Kiel soll nächstes Jahr auf jeden Fall wiederkommen. Katrin Martens, 1. Vorsitzende des Essener Lesebündnisses, übergab am Schluss ein Exemplar des Buches „Das Dings aus dem Schrank“ an die Klassensprecher der dritten Klassen - damit in den Frühstückspausen weitergelesen werden kann.
Ein Hund und ein frecher Junge
Auch an der Grundschule Nordviertel haben die Schülerinnen und Schüler nun ein paar Bücher mehr in der Schulbücherei, ebenfalls eine Spende des Lesebündnisses. Die Kinderbuchautorin Sabine Zett aus Dinslaken las in der Turnhalle vor den dritten Klassen aus ihrem Buch „Chilly Wuff – Die Welt liegt mir zu Pfoten“ vor. Im Anschluss durften die Viertklässler den Erlebnissen des Jungen Collin aus dem Buch „Collins geheimer Channel – Wie ich endlich cool wurde“ lauschen.
An den spannendsten Stellen las Sabine Zett allerdings nicht weiter, „das müsst ihr selbst machen“, sagte sie. Der Lese-Botschafterin der Stiftung Lesen liegt die Leseförderung sehr am Herzen. Sie hatte eine ganze Tasche mit von ihr geschriebenen Büchern mit, die in andere Sprachen übersetzt wurden. Ihr Wunsch: „Verteilen Sie sie gern an Kinder, die sich darüber freuen.“ Lesebündnis-Koordinator Hans-Josef Kniel nahm die Bücher dankend in Empfang.
In Rellinghausen stellte die Essener Autorin Anne Becker an der Albert-Einstein-Realschule ihr Buch „Die beste Bahn meines Lebens“ vor. Darin geht es um den Jungen Jan, der zwar super schwimmen, aber schlecht lesen kann. Anne Becker las zweimal 90 Minuten vor den Schülerinnen und Schülern der sechsten Klassen. Zwischendurch ließ sie die Literatur dadurch lebendig werden, dass die Jugendlichen durch eine Art Bewegungsspiel zum Ausdruck bringen konnten, wie sich nach ihrer Einschätzung das Verhältnis der Protagonisten entwickeln würde.
Im Anschluss an die Lesung konnten die Kinder fragen, wie man Buchautorin wird und wie man sich das Bücherschreiben vorstellen muss. Lesebündnis-Koordinator Michael Haßler überreichte der Schule ein Exemplar des Buches „Die beste Bahn meines Lebens“ für die in Gründung befindliche Schulbibliothek.
In Altenessen, wo die Kölner Kinderbuchautorin Brigitte Jüngerin der Kita Windvogel ihr Buch „Ida und das Gürkchen“ im Bilderbuchkino lebendig machte, hatten die Kinder ebenfalls viel Spaß beim Zuhören. In der Geschichte geht es um Ida und Josef, die fünf große Brüder haben. Auch die Kita-Kinder können demnächst weiter auf den Seiten stöbern, denn Lesebündnis-Koordinator Klaus Albrecht schenkte dem Kindergarten ein Exemplar.
Das Essener Lesebündnis machte Geschenke
Nach der langen, entbehrungsreichen Pandemie-Zeit hatte das Essener Lesebündnis die Lesungen mit den vier Kinderbuchautorinnen für die drei Schulen und die Kita möglich gemacht. „Während der Corona-Pandemie haben Kinder nicht nur über weite Strecken auf den Präsenzunterricht, sondern auch auf Veranstaltungen in ihrer Schule und in der Kita verzichten müssen“, sagte die Lesebündnis-Vorsitzende Katrin Martens. „Aus einem Buch vorgelesen zu bekommen, ist eine spannende Sache, noch dazu, wenn die Autorin persönlich die Lesung gestaltet. Wir möchten mit den Lesungen die Freude an Büchern wecken und stärken.“
Das Essener Lesebündnis vermittelt Vorlesepatinnen und -paten an Essener Kindergärten und Grundschulen. Schirmherren sind der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen und der Herausgeber der NRZ, Heinrich Meyer. Kontakt zum Lesebündnis: Tel. 0201/220-2770, E-Mail: info@essener-lesebuendnis.de