Kreis Kleve. Gastronomen aus dem Kreis Kleve rollten ihre Foodtrucks an den Rand der Elektro-Stages des Parookaville. Was man probieren musste.
Brütende Hitze, schweißgebadete Oberkörper, aufwirbelnder Sand unter schnellen Tanzschritten: Unzählige Parookaville-Besucher zog es am Samstag ins Desert Valley. Was in der Wüste am Horizont der Traumstadt auftauchte, war zur Freude der hungrigen Festivalbesucher keine Fata Morgana: „Pizza, Burger, alles, was das Herz begehrt“, lacht Ben aus Norddeutschland. Wenig später stapft er auch schon auf die Foodtrucks des Kevelaerer Restaurants „Herr Lehmann“ zu. Der 20-Jährige entscheidet sich für einen Klassiker von Herrn Lehmann: „Der Neugierige.“ Seinen Burger in der Hand, ist er sich sicher: „Das Ding gegessen, wird weiter gefeiert.“
Zwischen Heißhunger, dem Weg zum Foodtruck und dem ersten Bissen vergehen keine fünf Minuten. So verpasst wirklich niemand sein Lieblingsgericht. „Hier muss es schnell gehen, gleichzeitig legen wir viel Wert auf Qualität“, erklärt Michael Schmidt, Inhaber des Restaurants. Gleich sechs Stände betreibt er auf dem Festival, von Pizza über Pommes bis hin zu Gnocchi ist alles dabei. Seit acht Jahren ist er damit quasi der Headliner in der lokalen Gastronomielandschaft. „Ich liebe die verrückten Leute und die gute Stimmung“, schwärmt Schmidt. Auch wenn seine Angebote über ganz Parookaville verteilt sind, steht er im Desert Valley selbst in der Küche. Denn: „Das ist einfach meine Musik, entspannter Techno, etwas Elektro“. So mache die Arbeit Spaß. Doch der Weg dahin sei kein leichter.
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Das Herz auf der Zunge
„Das ist jedes Jahr mit sehr viel Anspannung verbunden, die Vorbereitungen, die Einarbeitung vieler neuer Mitarbeiter“, zählt der Gastronom aus Kevelaer auf. Immerhin stehen nur für das Festival 100 Angestellte hinter Herd und Tresen von Herr Lehmann. Gute Musik ist dabei inklusive. Das überzeugte auch den 22-jährigen Hüseyin aus Kleve, der zum zweiten Mal in der Gastronomie des Festivals aushalf. Normalerweise arbeitet er im Familienrestaurant „Cömce“ in Kleve, am Festivalwochenende eben unterm Stab des Bill Parooka. „Die Kunden sind mega entspannt, es ist lustig“, freute er sich. Direkt an Bills Factory sorgte er für „den besten“ Döner. Dabei ist RnB eher seine Musik, „in der Pause gehe ich mal zu einer anderen Stage.“
Kollege Can konnte darüber nur schmunzeln: „Also ich liebe Elektro, sowieso ist alles astrein, wir haben Granaten-Stimmung.“ Der Weezer hatte einst selbst ein Lokal, mittlerweile hilft er nur noch hobbymäßig aus. Beim Parookaville müsse man ihn dafür seit der ersten Auflage nicht zweimal fragen. Welcher Snack sich zwischen Raves und Cocktails am besten eignet? „Natürlich alles, was von uns kommt“, lachte Can. Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen und das Herz liegt den beiden Mitarbeitern auf der Zunge: So gab es gute Laune und schlagfertigee Sprüche zu jeder Bestellung gratis dazu.
Quatsch wäre es ohne Soße
So viel bekannte Gastronomie steckt im Parookaville
Neben Herr Lehmann, zu dem Gnocchis, Flatbread, Fish&Chips, Burger, Pizza und der lustige Holländer gehörten, stellten sich weitere lokale Gastronomen auf dem Parookaville auf. Die Keksdose aus Kranenburg, CurryQ Kleve, Michelone Weeze sowie Onur Döner aus Goch versorgten hungrige Festivalgäste.
Wer sich an der herzhaften Bandbreite lokaler Anbieter satt aß, der legte einen Stopp bei der Keksdose ein. Bunte Girlanden und das Knistern schmorender Poffertjes lockten zum Foodtruck im französischem Stil. Seit 2015 bietet Hedwig Queling ihre süßen Leckerein auf dem Festival an, „weil es einfach super schön ist und man hier eine ganz besondere Kundschaft bedienen darf.“ Was sie der ans Herz legt? Selbstverständlich Poffertjes, „aber mit Eierlikör und Nutella, wieso für eine Soße entscheiden?“ Die Kranenburgerin freue sich nicht nur, bei einem so großen Event in direkter Nachbarschaft mitzumachen, sondern sehe es beinahe als Pflicht: „Da hat man das Parookaville vor der Tür, da muss man einfach dabei sein.“ Gut, dass das viele lokale Gastronomen so sehen.