Neuenrade/Essen..

Zollfahnder aus Essen rückten am Donnerstag in Neuenrade an, um im Industriegebiet ein Amphetaminlabor auszuheben. Laut Pressesprecher Ulrich Schulze weise die Größe des Labors in einer Baumaschinenhalle auf einen Drogendeal im großen Stil hin.

In einer Baumaschinenhalle fanden die Einsatzkräfte laut Schulze „ein laienhaft anmutendes, jedoch tatsächlich professionell funktionierendes Amphetaminlabor“. Allein die Größe der Anlage lasse die Vermutung zu, dass hier Rauschgift im mehrstelligen Kilobereich produziert werden konnte. Benötigte Grundstoffe sollen in einem 100 Liter fassenden Glasbehälter zusammengerührt worden sein. Die Ermittlung der dort tatsächlich hergestellten Produktionsmengen werde bei einer Rohstoff-Analyse noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Auch interessant

Die Zollfahnder gehen davon aus, dass ihnen „der entscheidende Schlag gegen eine international operierende Drogenbande“ gelang. Seit mehren Monaten habe der Zoll die Bande im Visier gehabt, erklärte Schulze. Es seien schwierige Ermittlungen gewesen.

Die hätten sich jetzt soweit verdichtet, dass die Fahnder am Donnerstagmorgen im Neuenrader Industriegebiet zuschlugen. Schulze: „Ein 58-jähriger Deutsch-Pole konnte sofort festgenommen werden.“ Einem 66-jährigen Deutschen und einem 39-jährigen Niederländer sei zunächst die Flucht gelungen. Die Größe des Labors lasse darauf schließen, sagte Schulze, „dass wir es mit einem großen Deal zu tun haben.“

Festnahmen in Grillhütte

„Sie konnten jedoch kurze Zeit später frierend in einer Grillhütte, die oberhalb der Halle in einem Waldstück lag, festgenommen werden“, berichtete Schulze. Die Ermittlungen der Zollfahnder würden zurzeit andauern. Weitere Einzelheiten will am Freitag die Staatsanwaltschaft Aachen bekanntgeben.