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Seit vielen Jahren gehören Felix und Gudrun Beiring aus Wulfen zu den großen Storchenfans im Hervester Bruch. Doch was sie nun erlebten, ließ Gudrun Beiring zur Feder greifen. Sie verband die frischen Eindrücke von einer außergewöhnlichen Jungstorchen-Versammlung – bis zu 60 Tiere – mit Gedanken über die Dorstener „Piep-Show“ (siehe Text unten).

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Vertragen sich prima: Jungstörche und Rinder im Hervester Bruch.
Vertragen sich prima: Jungstörche und Rinder im Hervester Bruch. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool





Zugleich ist diese Sensation vollkommen normal. In jedem Spätsommer sammeln sich die Jungtiere des Jahres an verschiedenen Plätzen, ergänzen ihre Fettreserven für die anstrengende Reise. Kottmann: „Das ist wie eine Raststätte auf der Autobahn.“

Schon die zehn bis zwölf Jungstörche, die sich in früheren Jahren am Hervester Horst versammelt haben, spiegelten dieses Phänomen. Und in diesem Jahr haben sich offenbar die Zöglinge aus halb NRW in Dorsten zum großen Bahnhof verabredet. Bis zu 60 Tiere sollen es gewesen sein. In anderen Regionen gibt es allerdings noch größere Ansammlungen von bis zu 200 Tieren.

Hat sich so ein Sammelplatz erstmal etabliert, bleibt er es oft dauerhaft. Wie sich das unter Störchen herumspricht, ist auch für Kottmann ein Rätsel. „Wie die kommunizieren? Ich weiß es nicht.“

Offen ist auch, wie lange das Spektakel noch zu beobachten ist. Die Jungstörche bleiben, bis sie genug Kraft getankt haben für die große Flatter nach Süden. Da das durchsetzte Wetter den Tisch im Sommer reich gedeckt hat mit Würmern, Käfern und Heuschrecken, dürften die Youngster schon in guter Verfassung sein. Längstenfalls dauert so ein Zwischenstopp eine Woche.

Die Jungvögel ziehen immer etwas früher als die Alttiere nach Süden und bleiben dann für drei bis vier Jahre in sonnigen Gefilden, bevor sie erstmals im Frühjahr wieder nach Norden reisen.

Sobald die ganze Bande abgedüst ist, beginnt für die Altvögel Werner und Luise der ruhige Teil des Sommers. Nachdem die beiden ihre Elternpflichten wieder einmal erfüllt haben, „werden sie sich noch ein bisschen erholen“, lacht Hermann Kottmann.

Ruhe kehrt dann im Hervester Bruch noch nicht ein. Im Oktober soll der Ausbau des Areals zum „Storchenland“ beginnen, sollen neue Beobachtungsmöglichkeiten (nicht nur für Adebare) geschaffen werden. Damit Besucher die „Piep-Show“ im nächsten Jahr noch besser genießen können.