Schwerte. Stimmen die Vorwürfe, die in einem RTL-Bericht gegen den Caterer Vitesca erhoben werden? Ein Vater aus Schwerte hegt nach einer Besichtigung Zweifel.

Stimmen die Vorwürfe, die das Team Wallraff in einem RTL-Bericht gegen den Caterer Vitesca erhebt? Ein Vater aus Schwerte hat die Firma besichtigt und hegt Zweifel an der Glaubwürdigkeit des TV-Berichts. Währenddessen hat eine Kita aus Iserlohn-Hennen reagiert und ihren Liefervertrag gekündigt.

Auch interessant

Nach der Kritik des Enthüllungsjournalisten Günter Wallfraff und seines RTL-Teams an der Großküchenverpflegung hat der evangelische Kindergarten Hennen den Liefervertrag mit dem Wuppertaler Caterer Vitesca mit sofortiger Wirkung ausgesetzt und ist damit der Marschroute der Stadt Iserlohn gefolgt, die ebenfalls die Lieferverträge für sieben Schulen gekündigt hat.

Stadt Schwerte bleibt gelassen

Bei der Stadt Schwerte, die vier Kindertagesstätten von Vitesca beliefern lässt, hält dagegen die Gelassenheit an. Im Jugendhilfeausschuss berichtete Jugendamtsleiter Andreas Pap am Mittwoch, vor übereilten Schritte wolle man zunächst die Untersuchungsergebnisse der Wuppertaler Gesundheitsbehörden abwarten.

Diese hatte die direkt nach Ausstrahlung des im September 2014 gedrehten RTL-Beitrags der Großküche einen außerplanmäßigen Besuch abgestattet. Spätestens Montag sollen die Ergebnisse aus Wuppertal kommen.

Schwerter Vater besichtigt Vitesca

Einen ebenfalls unangemeldeten Besuch hat Stefan Simon, Vorsitzender des Jugendamtselternbeirats, Vitesca am Dienstag abgestattet. Das Unternehmen hatte nach der Wallraff-Sendung am Montagabend auf seiner Homepage zu solchen Besuchen eingeladen, und der Schwerter Vater hat die Firmenleitung beim Wort genommen. Sehr freundlich und offen sei er in Wuppertal aufgenommen worden, berichtete Simon am Mittwoch im Jugendhilfeausschuss.

Auch interessant

Man habe ihn überall herumgeführt und alle Produktionsvorgänge gezeigt und erläutert. Sauberkeit und Hygiene hätten ihn davon überzeugt, Töchterchen Nele in der Kita weiterhin die Vitesca-Mahlzeiten essen zu lassen.

Zweifel an der Schnitt-Technik von RTL

Zweifel äußerte Simon dagegen an der Glaubwürdigkeit des Beitrags und an der "Schnitt-Technik" von RTL. So hatte er nach der Firmenbesichtigung das Gefühl, dass in der RTL-Sendung Gespräche zurecht geschnitten worden seien. "Mein Eindruck ist, dass Fragen der Undercover-Mitarbeiterin und vermeintliche Antworten des Vorarbeiters nicht im selben Raum gedreht worden sind."