Zürich. Nach der Hochzeit von Tina Turner und Erwin Bach wollte US-Entertainerin Oprah Winfrey in Zürich noch shoppen. Doch in einer Boutique weigerte man sich offenbar, ihr eine Tasche zu zeigen: Die sei zu teuer. Dabei hätte die schwerreiche Afroamerikanerin den ganzen Laden kaufen können.
Vivian Ward hätte wohl gesagt: "Ein blöder Fehler, blöd!" Erinnern Sie sich an die Szene aus Pretty Woman? Julia Roberts fertigt in ihrer Rolle als Prostituierte Vivian mit eben diesen Worten die versnobte Boutique-Verkäuferin ab - weil die ihr zuvor nichts verkaufen wollte.
Etwas ganz Ähnliches ist nun US-Talk-Legende Oprah Winfrey passiert. Die 59-jährige Afroamerikanerin war Gast auf der Hochzeitsfeier von Popstar Tina Turner und Musikproduzent Erwin Bach im schweizerischen Küsnacht nahe Zürich. Und eigentlich wollte die weltbekannte Fernsehfrau nur gemütlich auf Shoppingtour durch Zürich gehen - stieß offenbar aber auf knallharten Rassismus.
Oprah Winfrey hält Namen des Geschäfts geheim
Das jedenfalls erzählte Winfrey jetzt in der Sendung "Entertainment tonight" und in einem Interview mit US-Talkmaster Larry King. In einem Geschäft, dessen Namen sie nicht nannte ("ein bekannter Markenladen"), sei sie von einer Verkäuferin nicht bedient worden.
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"Kann ich mir diese Tasche dort oben ansehen?" habe sie gefragt. "Nein", habe die Verkäuferin schlicht geantwortet, "die ist zu teuer".
Stattdessen habe man ihr andere Taschen zeigen wollen, doch die TV-Frau habe noch einmal gefragt, ob sie sich nicht die gewünschte schwarze Tasche anschauen dürfe. "Nein, nein, nein", habe man ihr erneut geantwortet.
Pretty Woman-Moment für die Entertainerin
"Wie haben Sie sich gefühlt", fragt der verdutzte Larry King. Sie habe überlegt, einen "Pretty Woman-Moment" zu schaffen und den ganzen Laden leer zu kaufen, erzählt Oprah Winfrey. Vermutlich hätte die Entertainerin das nötige Geld dafür in einer Falte ihrer Handtasche gefunden: Mit ihrem geschätzten Vermögen von über 2 Milliarden US-Dollar belegt sie auf der Liste der reichsten Menschen der Welt Rang 503.
Doch dann "hätte die Verkäuferin ja noch Kommission bekommen", sagt sie.
Rassismus steckt laut Ladenbesitzerin nicht dahinter
Nach Informationen des Schweizer Nachrichten-Portals "Blick" hat sich der Vorfall in der Edelboutique "Trois Pommes" abgespielt. Deren Besitzerin habe sich inzwischen für ihre Verkäuferin entschuldigt. Es liege ein Missverständnis vor: Die teure Tasche, die Oprah Winfrey sich habe ansehen wollen, habe hinter einer Sicherheitswand gelegen. Also habe man der Kundin erst einmal ähnliche Taschen in einer anderen Etage zeigen wollen.
Ob wirklich rassistische Motive dahinter stecken oder nicht, sei dahingestellt. Offenbar aber hat die Schweizer Verkäuferin Oprah Winfrey, die in den USA nahezu gottgleich verehrt wird, in der Schweiz aber weniger bekannt ist, schlichtweg nicht als Star erkannt. Mag sein, dass sie sich nun sagt: "Ein blöder Fehler, blöd!" (mit dpa)