Essen. Mehr als jeder Vierte hat schon einmal die 110 gewählt, weil in der Nachbarfamilie ein Streit stattgefunden hat. Zu diesem Ergebnis führt eine Studie der Internetportals immowelt.de. Zumeist war die Sorge um die Gesundheit der Frau oder der Kinder das Hauptmotiv für die Anrufe der Nachbarn.
Wenn die Polizei im Wohngebiet anrückt, dann hat sie nicht selten ein Nachbar alarmiert. Immerhin 13 Prozent aller Deutschen haben das bereits getan. Die Gründe dafür sind höchst unterschiedlich – und längst nicht immer steckt Boshaftigkeit dahinter. Mehr als jeder Vierte, der schon einmal die 110 gewählt hat, hat zum Hörer gegriffen, weil es nebenan bei einem Streit innerhalb der Nachbarfamilie herging. Das ist das Ergebnis einer Studie des Internetportals immowelt.de. Sorge um die Gesundheit der Frau und/oder der Kinder war dabei das Hauptmotiv, zu handeln.
Diese Zivilcourage wird zwar von den Betroffenen leider nur selten gedankt, ist aber unstrittig wichtig. Auch eindeutige Körperverletzungen durch den Nachbarn sind zweifellos eine klare Rechtfertigung, die Polizei einzuschalten. Immerhin sieben Prozent gaben das als Grund für (mindestens) einen Anruf an. Bei anderen „Vergehen“ des Nachbarn gehen die Meinungen deutlich auseinander. Rechtfertigen etwa Sachbeschädigungen oder Beleidigungen die Alarmierung der Beamten?
Männer und Frauen handeln unterschiedlich
Wie das bewertet wird, scheint auch vom Geschlecht abzuhängen. Während für Frauen (15 Prozent) bei verbalen Angriff en schneller die Grenze erreicht wird als bei Männern (neun Prozent), sieht die Sache bei mutwilligen Beschädigungen andersherum aus: Hier handeln die Herren (18 Prozent) deutlich häufiger als die Damen (zehn Prozent). Kaum Unterschiede gibt es bei der (wenig überraschenden) Nummer eins in der Liste der Gründe für einen Polizeianruf unter Nachbarn.
In mehr als zwei Drittel der Fälle beschwerten sie sich schlicht über zu viel Lärm – beispielsweise durch eine Party oder eine ohne besonderen Anlass laut aufgedrehte Stereoanlage. Hier raten die Beamten meist dazu, erst einmal selbst tätig zu werden. Wenn das nichts hilft, kann immer noch die Polizei um Hilfe gebeten werden. Oft reicht ein deutlicher Hinweis an den Nachbarn jedoch aus, um für etwas mehr Ruhe zu sorgen.