Essen. Der schwere Busunfall in der Schweiz hätte glimpflicher ausgehen können. Aus Kostengründen sind Busse im Gegensatz zu Flugzeugen nicht mit der verfügbaren Sicherheitstechnik ausgestattet – vom Gurt bis zum Spurwarner.

Busunfälle wie die Katastrophe in der Schweiz mit 22 getöteten Schulkindern sind selten, zum Glück. Dass wie beim Flugzeug geringe Todesrisiko für die Passagiere kann aber nicht als Rechtfertigung dafür dienen, dass Busse gegenüber Flugzeugen nicht die beste Sicherheitstechnik aufweisen.

Grundsätzlich ist ein Bus keine besonders stabile Konstruktion, was bei Aufprall und Überschlag immer wieder zu extremen Deformationen der Fahrgastzelle führt. Dass bei den Sitzen nicht durchgängig Dreipunktgurte vorgeschrieben sind, ist zwar erklärbar, aber nicht zu entschuldigen.

Sicherheitstechnik hätte Leben retten können

Am schlimmsten ist jedoch, dass Busse nicht zwangsläufig mit dem Instrumentarium der modernen Assistenzsysteme ausgestattet sind – obwohl diese heute bereits bei jedem besseren Kompaktwagen für teilweise wenige hundert Euro Aufpreis zu erhalten sind. An erster Stelle zu nennen ist hier der Spurhaltewarner, der vor dem Verlassen der Fahrbahn warnt, kombiniert mit aktivem Lenkeingriff.

Vieles spricht dafür, dass damit das Unglück in der Schweiz zu vermeiden gewesen wäre. Auf jeden Fall hätte ein Kollisionswarner mit automatischem Bremseingriff die Aufprallgeschwindigkeit und die Schwere der Verletzungen deutlich gemindert. Es ist keine Spekulation: Sicherheitstechnik für wenige Euro im Unglücksbus hätte vielen Kindern das Leben gerettet.

Busunfall in der Schweiz

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Furchtbares Ende einer Klassenfahrt in die Schweiz: Bei einem schweren Verkehrsunfall eines belgischen Reisebusses...
Furchtbares Ende einer Klassenfahrt in die Schweiz: Bei einem schweren Verkehrsunfall eines belgischen Reisebusses... © AFP | AFP
...sind mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen,...
...sind mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen,... © AFP | AFP
...darunter 22 Kinder im Alter von etwa zwölf Jahren. Zwei Schulklassen aus Belgien...
...darunter 22 Kinder im Alter von etwa zwölf Jahren. Zwei Schulklassen aus Belgien... © AFP | AFP
...waren auf der Rückfahrt einer Skireise, als ihr Bus...
...waren auf der Rückfahrt einer Skireise, als ihr Bus... © AFP | AFP
...frontal gegen die Wand einer Nothaltebucht prallte. Der Bus...
...frontal gegen die Wand einer Nothaltebucht prallte. Der Bus... © AP | AP
...war nach Angaben der Behörden mit 52 Menschen besetzt. 28 Passagiere starben bei dem Unglück - darunter vier Betreuungspersonen sowie die beiden Busfahrer. Die anderen...
...war nach Angaben der Behörden mit 52 Menschen besetzt. 28 Passagiere starben bei dem Unglück - darunter vier Betreuungspersonen sowie die beiden Busfahrer. Die anderen... © REUTERS | REUTERS
...24 Fahrgäste wurden verletzt. Die Rettungsarbeiten...
...24 Fahrgäste wurden verletzt. Die Rettungsarbeiten... © REUTERS | REUTERS
...am Tunnel der A9 dauerten die ganze Nacht. Die Verletzten, darunter mindestens drei Schwerverletzte,...
...am Tunnel der A9 dauerten die ganze Nacht. Die Verletzten, darunter mindestens drei Schwerverletzte,... © AP | AP
...wurden mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht. Die Polizei...
...wurden mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht. Die Polizei... © REUTERS | REUTERS
...sprach laut der Schweizer Nachrichtenagentur SDA von einer
...sprach laut der Schweizer Nachrichtenagentur SDA von einer "nie dagewesenen Tragödie". Rettungskräfte... © REUTERS | REUTERS
...berichteten von
...berichteten von "schockierenden Szenen" am Unglücksort. Der Zustand des Reisesbusses... © AFP | AFP
...lässt die Wucht des Aufpralls erahnen. Die Helfer...
...lässt die Wucht des Aufpralls erahnen. Die Helfer... © AFP | AFP
...seien erschüttert gewesen, von dem was sie gesehen hätten, sagte der Chef der Rettungskräfte, Jean-Pierre Deslarzes der Nachrichtenagentur SDA.
...seien erschüttert gewesen, von dem was sie gesehen hätten, sagte der Chef der Rettungskräfte, Jean-Pierre Deslarzes der Nachrichtenagentur SDA. © REUTERS | REUTERS
Die Angehörigen der Opfer werden am Vormittag im Wallis erwartet. Psychologen stehen zur Betreuung bereit. Die örtliche Polizei richtete für die Familien eine Hotline ein. Am Morgen...
Die Angehörigen der Opfer werden am Vormittag im Wallis erwartet. Psychologen stehen zur Betreuung bereit. Die örtliche Polizei richtete für die Familien eine Hotline ein. Am Morgen... © AFP | AFP
...gaben der belgische Botschafter Jan Luykx (li.), der Walliser Regierungspräsident Jacques Melly (Mitte) und der Kommandant der Kantonspolizei, Christian Varone, eine Pressekonferenz. Melly erklärte, er sei
...gaben der belgische Botschafter Jan Luykx (li.), der Walliser Regierungspräsident Jacques Melly (Mitte) und der Kommandant der Kantonspolizei, Christian Varone, eine Pressekonferenz. Melly erklärte, er sei "zutiefst traurig". Das Drama... © AFP | AFP
...erschüttere ganz Belgien, sagte Botschafter Jan Luykx.
...erschüttere ganz Belgien, sagte Botschafter Jan Luykx. "Das Ausmaß des Unfalls ist schwer zu begreifen." Die Ursache... © AFP | AFP
...des verheerenden Unfalls...
...des verheerenden Unfalls... © AFP | AFP
...war zunächst ungeklärt.
...war zunächst ungeklärt. © AP | AP
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