Lünen. Dramatischer Rettungseinsatz am Donnerstagabend in Lünen: Ein 17-jähriger Jugendlicher erlitt in einem Haus im Stadtteil Horstmar eine Vergiftung durch Kohlenmonoxid. Nach ersten Erkenntnissen offenbar eine Folge von Orkantief Xaver.

Ein 17-Jähriger lag am Donnerstagabend mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftung bewusstlos in der Badewanne. Auch seine Eltern und zwei Rettungskräfte kamen ins Krankenhaus.

Wie die Polizei mitteilt, waren die Eltern gegen 21.15 Uhr nach Hause gekommen. Ihr Sohn lag zu diesem Zeitpunkt in der Badewanne. Als der Jugendliche nach etwa 20 Minuten nicht auf Rufe reagierte, hätten die Eltern die Tür zum Badezimmer eingetreten, ihren Sohn bewusstlos in der Wanne gefunden und sofort den Notruf gewählt.

Jugendlicher wurde intensivmedizinisch versorgt

Lünens Feuerwehr-Chef Alfred Krömer erklärte, der Kohlenmonoxid-Warner im Notfallrucksack der Rettungskräfte habe angeschlagen, als die Besatzung des Rettungswagens das Haus in der Hirschberger Straße betrat. Daraufhin sei die Feuerwehr nachalarmiert worden, habe gelüftet und eine erhöhte Kohlenmonoxid-Konzentration festgestellt.

Die 17-jährige wurde nach Angaben der Polizei unmittelbar notärztlich versorgt und mit seinen Eltern und der RTW-Besatzung ins Krankenhaus eingeliefert. Die beiden Rettungskräfte seien mittlerweile wieder zu Hause, sagte Feuerwehr-Chef Krömer. Zum Gesundheitszustand des Jungen und der Eltern konnte die Polizei Freitagmorgen noch keine näheren Angaben machen.

So kam das Kohlenmonoxid ins Badezimmer

Wohl aber zur Unfallursache: Der zuständige Bezirksschornsteinfeger habe erklärt, dass offenbar durch starken Winddruck Heizungsgase in das Badezimmer eingedrungen seien. Kohlenmonoxid ist ein giftiges Gas. Es ist farb-, geruch- und geschmacklos und deshalb so tückisch. Es kann zum Tod durch Ersticken führen.

Auch interessant

Aufgrund von Kohlenmonoxid-Unfällen gehören die Warngeräte seit gut einem Jahr zur Notfallausrüstung, sagte Lünens Feuerwehrchef. Eine häufige Ursache von Kohlenmonoxid-Vergiftungen waren Vogelnester in Kaminen. Die Nester werden im Frühjahr gebaut und verstopfen die Kamine derartig, dass im Herbst, wenn die Heizperiode beginnt, das giftige Kohlemonoxid nicht mehr durch den Kamin abziehen kann und in die Wohnräume dringt.

Lesen Sie auch