Dortmund. Orkan Xaver hat den Bahnverkehr stark beeinträchtigt. Besonderes Pech hatten Passagiere der Eurobahn: Sie saßen stundenlang im kalten Zug fest, weil ein Baum auf die Oberleitung gefallen war. Eine Dortmunderin war im Zug und berichtete per Twitter.

Die Ausläufer von Orkan Xaver haben am Donnerstag auch in Teilen von NRW für Chaos gesorgt. Hart getroffen hat es einige Passagiere der Eurobahn. Sie saßen stundenlang bei Davensberg im kalten Zug fest. Eine Dortmunderin war unter ihnen und berichtet.

Weil ein Baum auf die Oberleitung gefallen war, musste der Zug der Eurobahn anhalten. Das bestätigte eine Sprecherin der Eurobahn am Freitagmorgen. Zunächst hieß es, der Zug sei gegen den Baum gekracht und beschädigt worden. Die Bundespolizei bestätigte das nicht. Laut einem Sprecher hielt die Bahn rechtzeitig an.

400 Meter vom Bahnhof Davensberg im Münsterland entfernt. Erst dachten sich die Passagiere nicht viel dabei, doch dann wurde die Wartezeit immer länger.

Kalt und dunkel

Die Dortmunderin Julia K. war auf dem Heimweg von der Arbeit und saß auch im Zug. Sie twitterte über ihr "Abenteuer". Per Mail hat sie unserer Redaktion Informationen zukommen lassen. Über fünf Stunden habe der Zug gestanden,erklärt sie. Um 17.40 Uhr war die Bahn in Münster losgefahren, erst um 23.55 Uhr kam sie in Dortmund an.

Während der langen Wartezeit saßen die Menschen eine zeitweise im dunklen, kalten Zug: "Erst war die Heizung noch an, Licht ebenso. Das Licht wurde dann aber nach und nach ausgeschaltet, und es wurde auch immer kälter", so Julia K. Grund dafür war wohl, dass das Notfallmanagement-Team die Stromleitungen abstellen musste. "Sonst darf man ja gar nicht an mit den Arbeiten beginnen", so die Eurobahn-Sprecherin.

Der Sprecher der Bundespolizei erklärte, dass jeder Zug über Notstromaggregate verfüge. "aber die halten natürlich nicht ewig."

Keine Randale

Informationen habe es nur spärlich gegeben. Man teilte mit, dass sich die Weiterfahrt verzögern würde. Dann hieß es, ein Notfallmanager sei auf dem Weg und der Zug würde evakuiert. "Und ab dann zog sich alles extrem hin, die Infos waren auch eher schleppend und vage", erinnert sich die Dortmunderin.

Die meisten Passagiere seien dennoch gelassen und ruhig geblieben. Aber der dritten Stunde im Zug seien einige Menschen aber schon ungehalten gewesen, wollten trotz Verbot aussteigen. Auch lauter sei es gelegentlich geworden. "aber von Randale weit entfernt."

Ab 10 Uhr habe die Feuerwehr die Festsitzenden mit kalten Getränken versorgt.Etwas Warmes gab es nicht, auch keine Decken.

Gegen 22.45 Uhr wurden die Passagiere dann in einen anderen Zug evakuiert, so der Sprecher der Bundespolizei.

Weitere Informationen will die Eurobahn in Laufe des Tages herausgeben.