Berlin. Dieser Bericht der AOK hatte für Aufregung gesorgt: Die Krankenkasse meldete, dass 19.000 Todesfälle in deutschen Kliniken auf Behandlungsfehler von Ärzten zurückzuführen seien. Jetzt meldet sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft zu Wort: “völlig übertrieben“, lautet ihr Urteil.

Angaben über rund 19.000 Tote durch Behandlungsfehler in Kliniken aus dem jüngsten AOK-Krankenhausreport sind laut Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) völlig übertrieben. Aufgrund anderer Daten komme man auf 122 Todesfälle nach Behandlungsfehlern 2012.

"Selbst unter der Annahme einer hohen Dunkelziffer von Behandlungsfehlern (...) kommt man bei weitem nicht auf die von der AOK genannten 19.000 Toten", heißt es in einem DKG-Rundschreiben, das der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Berlin vorlag.

Zuerst hatte "Spiegel Online" darüber berichtet. "Was die AOK da macht, ist ungeheuerlich", sagte DKG-Präsident Alfred Dänzer dem Nachrichtenportal. Die AOK-Schätzung beruhte auf jahrealten Studien. (dpa)