Berlin. Bei Neurodermitis setzen viele Betroffene auf Kortison-Cremes, um die Beschwerden der juckenden, gereizten Haut zu lindern. Doch nicht immer ist das die beste Behandlung - Vorsicht ist geboten, vor allem in der Art der Anwendung. Ärzte raten zu kurzzeitiger Anwendung.

Bei Neurodermitis sollten kortisonhaltige Cremes eher selten und nur kurzzeitig zum Einsatz kommen. Die Bundesapothekerkammer in Berlin weist darauf hin, dass der Wirkstoff bei längerer Anwendung die Haut verändern kann. Grundsätzlich gelte, Arzneimittel mit Kortison nicht großflächig, sondern nur auf den betroffenen Stellen aufzutragen.

Neurodermitis äußert sich typischerweise durch trockene Haut mit juckenden, geröteten und schuppigen Stellen. Wenn Patienten die betroffenen Partien mit Kortison-Cremes behandeln, bessere sich das Hautbild meist schnell, erklärt die Kammer. Vorher muss aufgekratzte Haut jedoch abheilen.

Kinder erkranken häufig an Neurodermitis

Kinder sind besonders häufig von der Erkrankung betroffen. Da die Haut in Windelbereich und Gesicht vergleichsweise dünn ist, sollten dort keine Cremes mit Kortison aufgetragen werden. Die Mittel mit Kortison ersetzen auch nicht die tägliche Hautpflege.

Diese sollte sich an den Bedürfnissen der erkrankten Haut orientieren. Die Grundlage der Pflege und der Hautzustand seien dabei entscheidend, erläutert die Kammer. Für akute Entzündungen eignen sich Salben auf Wasserbasis. Fettreiche Cremes helfen bei chronischer Neurodermitis besser. (dpa)