Bremen. Zu Beginn des Herbstes drohen Erkältungen. Die Viren stehen schon in den Startlöchern. Doch man kann ihnen den Spaß verderben. Dafür muss man das Immunsystem stärken, zum Beispiel durch Fahrradfahren oder intensive Soleinhalationen. Auch Entspannung und frische Luft sind ein guter Schutz.
Ob man eine Erkältung bekommt, hängt oft damit zusammen, wo sich jemand aufhält und wie er sich fortbewegt. Das erklärt Hans-Michael Mühlenfeld vom Hausärzteverband Bremen. Sind viele Menschen auf engem Raum beeinander, etwa im Bus, im Fahrstuhl oder beim Einkaufen, steige die Ansteckungsgefahr - auch bei gutem Immunsystem. Mühlenfeld empfiehlt, für die Wege auf das Fahrrad umzusteigen.
Das Immunsystem besser stärken
Fahrradfahren hat sogar einen doppelten Effekt: Der Radler meidet den engen Kontakt zu anderen Menschen und bewegt sich gleichzeitig an der frischen Luft. Das stärke das Immunsystem besser als eine Trainingseinheit im Fitnessstudio, erläutert der Mediziner. Auch ein gesunder Lebensstil ist für das Immunsystem gut: "Dazu gehört ausreichend Schlaf und Entspannung, Vitamine und wenig Stress." Anstelle von Vitamindrinks und Tabletten rät der Mediziner zu täglich frischem Obst: "Das kann der Körper besser aufnehmen."
Auch ein Gang in die Sauna könne vor Erkältungen schützen, sagt Mühlenfeld. Aber nicht, weil der Temperaturunterschied den Körper abhärtet, sondern weil der Saunagang entspannt und dem Körper gut tut: "Das zeigt, dass man etwas für sich macht."
Soleinhalationen bei trockener Heizungsluft
Zudem macht trockene Heizungsluft den Atemwegen zu schaffen: Ihre Schleimhäute trocknen aus und sind anfälliger für Infektionen. Vermeiden lasse sich das mit Soleinhalationen, sagt Prof. Harald Morr von der Deutschen Lungenstiftung (DLS) in Hannover. Es sei wissenschaftlich belegt, dass die Atemwegsschleimhaut dadurch besser befeuchtet und durchblutet wird. Die Fähigkeit zur Selbstreinigung werde damit gestärkt, Viren und Bakterien könnten besser abtransportiert werden.
Klassischerweise wird salzhaltiger Wasserdampf aus einer Schüssel über eine Maske oder ein Mundstück eingeatmet. Praktischer ist Morr zufolge die sogenannte Sole-Rauminhalation: Dabei gibt ein Gerät die Solelösung an die Raumluft ab, und das Salz gelangt über die natürliche Mund- und Nasenatmung in den Körper. Die Geräte seien so ausgelegt, dass sie anders als konventionelle Luftbefeuchter so gut wie keine Bakterien oder Pilzsporen verbreiten. (dpa)