Krefeld. Das Restless-Legs-Syndrom äußert sich durch nächtliche Kribbel- und Zuckattacken in den Gliedmaßen. Da die Symptome dieser neurologischen Störung große Ähnlichkeit mit denen einer Depression haben, sollte der Arzt in solchen Fällen seine Patienten besonders genau untersuchen.

Ein Kribbeln, ein Ziehen oder ein Spannungsgefühl in Armen und Beinen in der Nacht kann ein Anzeichen für die neurologische Störung Restless-Legs-Syndrom sein. Typischerweise wachen die Betroffenen durch wiederholte Zuckungen dieser Körperteile kurz auf und sind dann tagsüber müde und weniger belastbar. Die Ursache der Störung sollte genau abgeklärt werden, rät Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) in Krefeld. Denn aufgrund von Symptomen wie Antriebslosigkeit, Vergesslichkeit oder Konzentrationsstörungen, die denen bei einer Depression ähneln, komme es leicht zu einer falschen Diagnose.

Hinter dem Restless-Legs-Syndrom kann neben einer genetischen Veranlagung eine chronische Erkrankung wie eine Nierenschwäche, eine Schilddrüsenstörung oder Parkinson stecken. Auch ein Eisen-, Vitamin-B12- oder Folsäure-Mangel spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle. Unterbrechen lassen sich die Attacken meist nur, indem der Betroffene aufsteht und sich bewegt. Nach 5 bis 60 Minuten sind die Symptome Curt Beil zufolge dann weg.

Dopamin-Produktion gestört

Bei dem Syndrom ist die Produktion des für Bewegungen und Emotionen wichtigen Botenstoffs Dopamin gestört. Eine Behandlungsmöglichkeit ist daher das Verabreichen von Dopaminvorstufen oder Dopaminersatzstoffen. Auch leichter Sport, Massagen, Kalt-Warm-Duschen und der Verzicht auf Koffein helfen laut Beil manchen Patienten. Entspannungstechniken wie Progressive Muskelrelaxation oder Autogenes Training dagegen können die Beschwerden sogar verschlimmern. (dpa/tmn)