Krefeld. Spürt man einen heftig brennenden Schmerz auf einer Kopfseite, sollte möglichst zeitnah ärztlich abgeklärt werden, ob es sich dabei um Cluster-Kopfschmerzen handelt. Experte Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen klärt auf, wie sich die Krankheit ohne Behandlung verhält und entwickelt.
Ein heftiger bohrender oder brennender Schmerz auf einer Kopfseite in Höhe von Auge und Schläfe kann ein Anzeichen für sogenannte Cluster-Kopfschmerzen sein. Ohne Behandlung halten die Beschwerden zwischen 15 Minuten und drei Stunden an, erläutert Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen in Krefeld. Am besten lassen Betroffene die Schmerzanfälle vom Facharzt abklären und behandeln sich nicht selbst. Bei akuten Cluster-Kopfschmerzen könne es helfen, Sauerstoff mit einem vom Arzt verordneten Gerät zu inhalieren. Auch der nicht freiverkäufliche Wirkstoff Sumatriptan leiste gute Dienste.
Häufig sind Patienten während der Schmerzattacke innerlich unruhig und haben das Bedürfnis, herumzulaufen oder den Oberkörper rhythmisch zu bewegen. Auch kann ihre Nase laufen und das Auge sich röten und tränen. Manchmal färbt sich außerdem die Haut an Stirn und Schläfe rot. Die Schmerzen treten zeitweise gehäuft auf, daher die englische Bezeichnung "Cluster", anschließend haben die Betroffenen monatelang keine Beschwerden. Im Frühling kommt es laut Beil häufiger zu Cluster-Phasen. Die Schmerzattacken zeigen sich oft zur selben Tageszeit, zum Beispiel am frühen Morgen oder einige Stunde nach dem Einschlafen.
Betroffen sind dem Verband zufolge etwa 70.000 Menschen in Deutschland, Männer dreimal öfter als Frauen. Die neurologische Erkrankung zeigt sich meist erstmals im Alter von 30 bis 49 Jahren. (dpa)